Honigbienen im Winter
Noch sitzen sie fest in der Wintertraube in den Wabengassen, unsere Honigbienen. Etwa 15.000 Arbeiterinnen überwintern in diesem Volk rings um ihre Königinmutter ( Bild Beien 1). Obwohl draußen für uns erst jetzt der Winter richtig beginnt, für den erfahrenen Imker ist es ein untrügliches Zeichen: Die Wintertraube erscheint grösser als noch vor drei Wochen. - Anfang Februar pflegt, unbeeindruckt von den sinkenden Außentemperaturen, jedes gesunde Bienenvolk nach einer Brutpause von drei Monaten erneut Brut! Die Königin beginnt im Zentrum mit der Eiablage, vorerst sind es nur wenige hundert Brutzellen. Die Arbeiterinnen erhöhen die Innentemperatur in der Traube auf 34°C. Dies geschieht durch innere Bewegung ihrer Flugmuskulatur. Dabei wird nicht der Innenraum der Beute beheizt sondern nur das Zentrum der Wintertraube. Mit ihrem schönen haarigen Körper (Bild Beien 2) schmiegen sich tausende Arbeiterinnen eng an eng und bilden eine dicke Isolationsschicht rund um das kleine Brutnest in dem das künftige Sommervolk zu wachsen beginnt.
Futtersaft für die jungen Larven erzeugen die Arbeiterinnen um diese Zeit noch aus ihren eigenen Eiweiß- Körperreserven, später im Frühjahr nehmen sie dann Reservepollen aus den Waben auf. Honigreserven dienen als Energienahrung. Die von den Bienen jetzt nicht besetzten Wabenecken (Bild Beien3) sind sehr wichtig: Am Taupunkt zwischen warmer Traube und kalter Stockinnenluft zieht der Reservehonig in den Waben Wasser an. An wärmeren Tagen oder bei starker Sonneneinstrahlung nehmen die Arbeiterinnen dieses dünnflüssige Futter schnell auf und tragen es nach innen um.
Noch bevor draußen das große Frühjahrsblühen beginnt, leiten so die Arbeiterinnen im Bienenvolk den Übergang vom Wintervolk zum Sommervolk ein.