Mit dem Verlegen der Bushaltestellen im Juni 2011, begann eine weitere Phase der Umgestaltung des Luxemburger Bahnhofs.
Neben der Eingangshalle erstreckt sich eine gewölbte,stählerne Konstruktion, die weiter in Richtung CFL-Parkplätze in ein flaches Gerüst übergeht. Bei dieser Struktur handelt es sich um einen überdachten Wartebereich für Reisende, der in etwa im Herbst 2012 fertiggestellt sein wird.
Bei genauerem Betrachten erkennen die Passanten ein rautenförmiges Bauwerk. Die daraufbefestigten Kunststoffplanen weisen das gleiche Motiv auf, sodass es dem Überdach den Einruck eines Schlangenpanzers verleiht. Eigentlich wird dieser geschützte Vorplatz „verrière“ genannt, obwohl nur der flache Teil mit Glasplatten bestückt ist. Das übrige Material, also der Kunststoff, erweist sich als witterungsfest, recht leicht, sehr lichtdurchlässig und glatt.
Ein Vorplatz mit Kurzzeitparkplätzen, „Kiss& Rail“ genannt, soll das Ein-und Aussteigen vereinfachen. Die überdachte Wartezone sieht auch Halteplätze für Taxis und Fahrräder vor und ist somit ganz auf das regnerische Wetter in Luxemburg ausgelegt.
Am 10.August befragte mywort.lu einige Passanten wie sie zu dieser Modernisierung stehen. Die meisten haben sich noch keine Gedanken darüber gemacht. Ansonsten wurden sowohl negative, wie positive Aspekte angesprochen: Dieses Überdach besteht aus altbewährtem Material, denn große Fußballstadien oder der Pariser Bahnhof bestehen aus der gleichen Materie. Demnach kann sich Luxemburgs Bahnhof zukünftig auf internationalem Niveau sehen lassen. Eine stilvolle Konstruktion verschönert auch generell die Gesamterscheinung einer Umgebung und mag Touristen anlocken. Andererseits verstärkt etwas Prachtvolles auch das weitverbreitete Image des Landes - ein Hauch von Luxus. Einige Fußgänger warfen auch die Kostenfrage auf. Hätte ein etwas weniger modernes Überdach nicht auch seinen Zweck erfüllt, zumal in einer allgemeinen Krisenphase? Schliesslich kostet das gesamte Bauprojekt der Modernisierung des hauptbahnhofs 83 Millionen Euro. Im Großen und Ganzen hält sich die Kritik doch klein, denn die Wenigsten haben etwas gegen mehr Komfort, Schutz gegen Niederschlag oder eine kunstvolle Atmosphäre einzuwenden.
Text. Carole Kill
Fotos: Paul Hinger