Jugendparlament: Kommunale Jugendpolitik mit der Jugend gestalten

Kurz vor den anstehenden Gemeindewahlen gilt es auch als Jugendliche ein Fazit der letzen Jahre Jugendpolitik in den luxemburgischen Gemeinden zu ziehen. Ohne eine Gemeinde hervorzuheben oder eine andere an den Pranger zu stellen, müssen wir feststellen, dass es zum Teil große Unterschiede bei der Umsetzung einer zielgerichteten Politik, insbesondere im Bereich der Jugendpolitik gibt und an einigen Stellen noch Nachholbedarf besteht.

Um unseren Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der jungen Generationen in den Gemeinden zu leisten, hat das Jugendparlament deshalb beschlossen einen Ideenkatalog auszuarbeiten, an dem sich die Gemeinden orientieren können. Dieser Katalog soll jährlich aktualisiert werden und auf Wunsch können sich auch andere Jugendorganisationen an der Ausarbeitung beteiligen. Eine erste Ausgabe ist für Mitte nächsten Jahres geplant.

In Bezug auf die bevorstehenden Gemeindewahlen will das Jugendparlament es sich jedoch auch nicht nehmen lassen den künftigen Gemeindeverantwortlichen ein paar klare Anregungen mit auf den Weg zu geben.

1. Die Jugendkommissionen in den Gemeinden sollen vorzugsweise mit jungen engagierten und interessierten Menschen aus der Gemeinde besetzt werden und/oder Personen, die bereits Jugendarbeit in lokalen Vereinen leisten. Darüber hinaus soll die Parteiangehörigkeit bei der Zusammensetzung der Jugendkommission vernachlässigt werden. Wünschenswert wäre für das Jugendparlament aber auch, wenn diese Möglichkeit auch bei der Zusammensetzung anderer Kommissionen in Betracht gezogen würde und den Jugendlichen so mehr Mitspracherecht in ihrer Gemeinde einzuräumen.

2. Viele Jugendliche haben bei Befragungen beklagt, dass ihnen ein direkter Ansprechpartner fehlt, deshalb empfiehlt das Jugendparlament dass jeder Gemeinderat eine Person aus der Jugendkommission ernennt welche diese Aufgabe übernehmen und somit eine Brücke zwischen Politik und Jugend bilden soll. Diese Person soll außerdem im direkten Kontakt zum Schöffenrat stehen und im Falle von Fragen und Verbesserungsvorschlägen von Seiten der Jugend dafür sorgen, dass eine zeitnahe Antwort von offizieller Seite gewährleistet ist.

3. Einige Gemeinden haben es vorgemacht und Kindergemeinderäte ins Leben gerufen. Das Jugendparlament begrüßt diese Initiative und fordert eine Umsetzung in jeder Gemeinde.

4. Die landesweit bestehenden Kindergemeinderäte beschränken sich nur auf die Grundschule, daher fordert das Jugendparlament, dass sich die Gemeinden verpflichten auch den älteren Jugendlichen eine Möglichkeit der politischen Partizipation zu bieten. Eine Idee hierfür könnte die Schaffung von Jugendparlamenten auf lokaler oder regionaler Ebene sein.

5. Um die engagierten jungen Leuten zu unterstützen fordert das Jugendparlament, dass die Gemeinden in ihren jährlichen Haushalten einen Betrag für Jugendprojekte vorsehen. Solche Projekte sollen den Jugendlichen die Möglichkeit geben ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinde mitzuwirken.

6. Im Bezug auf die Jugendarbeitslosigkeit können auch Gemeinden durch gezielte Ausbildungsangebote ergänzend zu den nationalen Maßnahmen wirken und den Jugendlichen Hilfestellungen bei Vorbereitung des ersten Vorstellungsgespräches oder Schreiben des Lebenslaufes geben.

Starke Gemeinden müssen auch stärker Verantwortung für die zukünftigen Generationen übernehmen!