Der Heiratantrag/Der Bär

05
Mai
2017
05 Mai 06 Mai 07 Mai



Der Heiratsantrag / Der Bär (Predcozenie / Medved)

von Anton Tschechow
deutsch von Sigismund von Radecki

Während Tschechow in seinen großen Dramen eine starre, völlig unbewegliche, die Ereignisse ihrer Zeit bewusstlos annehmende Gesellschaft zeigt, vermag er in seinen frühen Werken, zu denen die beiden Einakter gehören, mit unnachahmlichem Humor und den Mitteln der Situationskomik, dezent satirisch auf die verlogenen Sitten des ausklingenden 19. Jahrhunderts in Russland hinzuweisen

Der Heiratsantrag

Im Gästezimmer des Gutsherren Stephan Tschubukow erscheint der Nachbar und ältere Junggeselle Iwan Lomow in Frack und weißen Handschuhen, um der, auch schon ältlichen, Tochter des Hauses, Natalja, einen Heiratsantrag zu machen. Erfreut holt der Vater seine Tochter und lässt beide allein. Doch Lomow ziert sich, spricht um den heißen Brei herum, führt, aus Verlegenheit, erst einmal, ohne den wahren Grund seines Besuches Natalja zu offenbaren, eine lange Liste seiner Besitztümer an, wobei er unter anderem eine große Bullenwiese erwähnt, von der Natalja, wie auch ihr Vater, bisher annahmen, dass die ihnen gehöre …. Aus dem Heiratsantrag erwächst ein Nachbarstreit, der den hypochondrischen Lomow sogar in die Nähe eines Herzinfarktes zu bringen droht. Doch dessen ungeachtet ist er gewillt auf das Unnachgiebigste die Rechtmäßigkeit seines Besitzes zu verteidigen, worin ihm allerdings Natalja in nichts nachsteht.

Der Bär

Eine trauernde Gutsbesitzerin und Witwe ist ganz der Erinnerung an ihren Seligen hingegeben, sie lebt nur noch ihm, wenn sie auch weiß, dass er sie zu Lebzeiten kräftig zu betrügen pflegte. Da erscheint ein recht derber Gläubiger des Verstorbenen, der sich nicht mit „übermorgen“, wenn ihr Verwalter wieder zurück ist, abwimmeln lässt, sondern der morgen sein Geld braucht. Nichts verfängt, er bleibt kurzerhand da, um Bezahlung zu erzwingen. Die Tonart wird von Minute zu Minute gröber, die Trauernde gibt dem unverschämten Gläubiger immer saftiger heraus bis er sie auf Pistolen fordert, worauf sie unerwarteterweise eingeht. Der rasende Gläubiger muss die rasende Schuldnerin allerdings erst in der Handhabung von Pistolen, die sie im Nachlass ihres verstorbenen Mannes gefunden hat, unterweisen. – Schon wäre alles zum Duell bereit, da passiert etwas Unerwartetes …

Inszenierung : Florian Burg

mit: Heidemarie Gohde – Jean-Paul Maes – Neven Noethig

Schloss Bettemburg

05.05.2017 – 20:00
06.05.2017 – 20:00
07.05.2017 – 17:30


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