Kabale und Liebe

13
Mär
2019
13 Mär 14 Mär

„Kabale“ – ein altes deutsches Wort für Intrige – „Liebe“ ein immerwährendes für das erheblichste Gefühl aller Zwischenmenschlichkeit. Beide Begriffe wählte Friedrich Schiller schließlich (nachdem er das Werk ursprünglich „Luise Miller“ genannt hatte) für sein 1784 entstandenes und mit Hof und Macht abrechnendes Drama.
Luise, die Tochter eines Stadtmusikers, und Ferdinand, der Sohn des Präsidenten von Walter, lieben sich. Alles würden sie füreinander geben und nichts und niemand könnte ihnen diese Liebe zerstören. Doch ihre große Liebe provoziert Ängste, zum Beispiel bei Luises Vater, der meint die Welt der Mächtigen nur zu gut zu kennen und möchte seine Tochter davor bewahren. Und sie provoziert Intrigen, zum Beispiel beim Sekretär Wurm, der sich Hoffnungen auf Luise gemacht hat-te und nun mit allen Mitteln um seine ausweglose Liebe kämpft. Und sie provoziert Verständnislo-sigkeit beim Präsidenten von Walter selbst, dass sein Sohn, für den er eine ganz andere Karriere vorgesehen hat, die Tochter eines kleinen Musikers lieben soll.
Für Ferdinand spielen freilich Geld und Macht keine Rolle, er möchte sich gar von seinem Vater lossagen – was sich allerdings als nicht so einfach erweist. Sein Vater beschließt ihn mit Lady Milfort zu vermählen, der Ex-Geliebten des Fürsten, aus politischer Raison. Ein unglaublicher Intrigen-kampf legt sich frei, unerhörte und unglaubliche Register werden gezogen, um die unschuldig Lie-benden auseinander zu bringen. Als schließlich Luises Vater aufbegehrt, weil ihm um die Ehre seiner Tochter bange ist, lässt der Präsident ihn kurzerhand verhaften und sogar die zögernden Voll-zugsbeamten, die selbst Skrupel zeigen, werden bedroht.
In größter Meisterschaft gelingt es Friedrich Schiller sämtliche Facetten bösartigstem Intrigenspieles auf höchstem politischem Niveau kenntlich zu machen. Intrigen, die unsere heutige Zeit doch auch kennt, wenn zum Beispiel jemand ins Gefängnis wandert, weil er einem Mächtigem unangenehm, vielleicht sogar gefährlich werden könnte.
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Friedrich Schiller gehört bis heute zu den bedeutendsten Dramatikern deutscher Sprache. Seine Theaterstücke gehören zu den Bühnenklassikern weltweit. Er wurde am 10.11.1759 in Marbach am Neckar geboren und starb am 9.5.1805 in Weimar.

Inszenierung: Heidemarie Gohde
Dramaturgie: Sascha Dahm

Mit:
Simon Wenigerkind / Rosalie Maes / Neven Noethig / Florian Hackspiel / Friederike Majerczyk / Jean-Paul Maes / Luc Lamesch


Vorstellungen im Schloss Bettembourg (jeweils um 20 Uhr):

05.03. / 06.03./ 07.03. / 12.03./ 13.03.

Vorverkauf: Tel.: 621 59 36 19 ticket@kaleidoskop.lu