Beim Mr. Goufy ist der Kunde noch König

Auf der Hauptstraße von Colmar-Berg in Richtung Schieren führt als Auto- oder Radfahrer kein Weg an der Pommesbude „Mr. Goufy“ vorbei. Dieser Schnellimbiss ist schon fast eine Institution. Sein Bekanntheitsgrad reicht quer durch das Großherzogtum.

Parkprobleme gibt es hier keine, denn neben der Bude erstreckt sich ein großer Parking. Natürlich sind auch Fahrradfahrer, wie Außenminister Jean Asselborn hier herzlich willkommen. Der Minister kommt hier schon Mal, nach Aussage des Imbissbudenbetreibers, auf ein Tässchen Kaffee vorbei. Da könnte man schon fast eine Stamm-Route vom Herrn Minister festlegen, wenn man sich an den „Frittenbuden-Test“ aus Lintgen erinnert. Auch hiermachte Jean Asselborn schon Halt.

Die mywort-Redaktion war zu ihrem Test mitte Oktober vor Ort. Passend zur Jahreszeit war das kleine Chalet ganz im Halloween-Look mit kleinen Hexen und Kürbissen dekoriert. Im Eingangbereich von Mr Goufy befindet sich eine große Tafel auf welcher jeder Besucher seine Kleinanzeigen anpinnen kann. Innen warten zusammen mit einigen Stehplätzen, 30 Sitzgelegenheiten auf seine Gäste. Im Aussenbereich gibt es weitere Plätze für etwa 80 Kunden. Wer es etwas exclusiver und ruhiger haben will, der kann es sich in einem aus Holz angefertigten Pavillion, neben dem Imbissstand gemütlich machen. Hier kann der Gast etwas abgelegen seine Essensbestellung geniessen. Damit es den jüngsten Besuchern nicht langweilig wird, oder wenn die Eltern mal wieder mehr Zeit beim Essen brauchen, wartet ein kleiner Kinderspielplatz auf dem Mr Goufy-Gelände auf sie.

1996 wurde die Imbissbude unter dem Namen Mc.Goufy gegründet. Der Name mußte allerdings auf Druck einer großen Hamburgerkette, die im Jahre 2000 in Diekirch seine Zelte aufbaute, geändert werden. Der Konzern drohte mit einer Millionen schweren Klage. Wer jetzt glaubt, dass sich das Geschäft wegen der Konkurrenz und der Namensänderung negativ auf Mr. Goufy ausgewirkt hat, der irrt.

Im Mr. Goufy werden die Brötchen noch selbst frisch gebacken, die Reibekuchen noch per Hand und nach altem Rezept hergestellt und das Fleisch wird aus luxemburgischen Metzgereien angeliefert. Ein Highlight der Speisekarte ist unserer Meinung nach zweifellos der „Hamburger Spécial“ mit saftigem Fleisch, Tomatenschieben, knackigem Salat, Käse, Zwiebeln und einer Sauce nach Wahl.

„Bei uns ist der Kunde König“, bestätigt uns Inhaber Edmond Thill. Denn in seinem Schnellimbiss findet der Gast eine Meckerkiste. Hier ist Kritik erwünscht. Falls dem Gast etwas auffällt, was nicht seiner Vorstellung entspricht oder er einen Verbesserungsvorschlag hat, kann er einen dafür vorgesehenen Zettel ausfüllen und in die „Boîte de Suggestion“ einwerfen. Edmond Thill selbst schaut sich die Wunsch- oder Meckerzettel regelmäßig an und versucht den Anregungen nach zu gehen. Falls Reklamationen ans Personal gerichtet werden, beachtet er akribisch, welche Angestellten zu welcher Zeit Dienst hatten.

Das kleine Restaurant ist fast immer geöffnet. Nur in der Weihnachtszeit ist Mr. Goufy an zwei Tagen geschlossen. Geöffnet ist die Frittenbude jeden Tag von 10.30 bis 22.30 Uhr.