WOMEN OF THE PODIUM

Eigentlich müsste man annehmen, dass im Jahr 2024 die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau selbstverständlich sei. Dies ist leider nicht der Fall. Für die Harmonie Municipale de la Ville de Differdange Grund genug, ihr am letzten Sonntag stattgefundenes Konzert ausschließlich um dieses Thema zu gestalten.

Unter dem Motto „Harmonie pour l’égalité““ wurde dem Publikum im Kulturzentrum „Aalt Stadhaus“ ein abwechslungsreiches Programm geboten, das ausschließlich aus Stücken bestand, die bekannte weibliche Persönlichkeiten aus der Geschichte behandelten, beziehungsweise aus Werken, die von Frauen komponiert wurden oder in den Vordergrund stellten. Highlight war hierbei das Werk „Celtic Flutes“ des deutschen Komponisten Kurt Gäble. Hier fungierten die 2 Flötistinnen Martine Meisch-Goergen und Cristina Dos Santos als Solistinnen.

Des Weiteren wurde unter anderem „Earhart“ präsentiert, das sich mit der Luftfahrt-Pionierin Amelia Earhart befasst, sowie „Highlights from Elisabeth“, aus dem gleichnamigen Musical, das musikalisch das Leben der österreichischen Kaiserin „Sissi“ beschreibt. Auch Freunde der klassischen Musik kamen mit dem Werk „Hymn and March from Joan of Arc“ des russischen Komponisten Piotr Illich Tchaikowsky wie gewohnt auf ihre Kosten.

Geleitet wurde das Orchester gekonnt von der Dirigentin Véronique Bernar. Durch das Programm führte Emmanuel Goergen.

Eine weitere Besonderheit bestand darin, dass das Programm nicht wie gewohnt von der Dirigentin, sondern von einer Arbeitsgruppe zusammengestellt und ausgearbeitet wurde, die aus den Musikerinnen Tessy Ewen (Klarinette), Renée Gallo (Trompete), Sybille Kieffer-Schmitz (Trompete), Vera Schaefer (Posaune) und Julie Seil (Flöte) bestand.

Eine besondere Ehre wurde der HMD auch zuteil, indem das Konzert unter der Schirmherrschaft des „Ministère de l’Égalité des genres et de la Diversité“ stand, und somit als Ehrengast die zuständige Ministerin Yuriko Backes zählen konnte.

Präsident der HMD Michel Meisch ging in seiner Dankesrede auf die Verdienste der Frauen in der Differdinger Stadtmusik ein. Auch wenn die HMD bereits 1884 gegründet wurde, dauerte es bis Ende der 70er Jahre, bis die ersten Frauen Mitglied der HMD wurden. Antoinette und Mariette Schmitz waren die Pionierinnen, die vielen weiteren Musikantinnen den Weg in die HMD ebneten.

Text: Raphaël Mosar

Fotos: Joanna Hudyka