Andreas Rebers begeisterte im Trifolion

Mit einem außergewöhnlichen Auftritt gelang es dem Kabarettisten Andreas Rebers am vorigen Samstag, gesellschaftliche Missstände so charmant offenzulegen, dass ihm niemand die ätzende Schärfe seiner Aussagen übelnehmen konnte und viele sie nicht einmal sofort bemerkten.

Im Rahmen der vom Trifolion Echternach initiierten Kabarett- und Comedyreihe „Echter`Comedy“ gastierte das ehemalige Mitglied der „Lach- und Schießgesellschaft“ mit seinem neuesten Programm „Ich regel' das“ im großen Saal des Konzerthauses in Echternach. Rebers, der im Laufe seiner Karriere bereits alle wichtigen Auszeichnungen seiner Zunft gewonnen hat, geht in seinem neuen Programm erneut hart an die Grenzen des Auszuhaltenden.

„Ich regel' das“ entlarvt alles, was für die Menschen scheinbar gut sein soll oder zumindest danach klingt. Dramaturgisch verpackt Rebers seine ätzend witzigen Gedankengebäude in die Auseinandersetzung mit seiner Nachbarin und Lieblingsfeindin Sabine Hammer, geschiedene Sichel, die er als „völlig zu Recht alleinerziehend“ einstuft. Wenn er anmerkt, dass „Natur nicht gleichzusetzen ist mit Bio- und Wohlfühlökologie“ und als Beispiel aufführt, dass es in Australien ein naturbelassenes Gebiet gäbe, das so uranhaltig sei, dass man sich dort röntgen lassen kann, muss auch der kabaretterprobteste Zuschauer im Trifolion erst einmal schlucken.

Obwohl Rebers, der sich selber mit Akkordeon und E-Piano begleitete, mit messerscharfen Pointen keinen Zweifel an seiner Einstellung zum Zustand unserer Gesellschaft lässt, gelingt es ihm durch Witz, Charme, direkte Ansprache und eine selbstsichere und einnehmende Ausstrahlung das Publikum für sich zu gewinnen. Kamen die Lacher am Anfang des Abends noch zögerlich, so gab es am Ende vier Zugaben. Dem Applaus der Zuschauer nach zu urteilen, hätten es durchaus noch ein paar mehr sein können. (C.)