Herr Schumacher, sie sind ein Faulenzer!

Herr Schumacher, sie sind ein Faulenzer!


Es ist so schönes Wetter. Und ich spaziere in der Plättisgasse im Grund. An der alten Brauerei vorbei. Und freue mich schon auf den Kräutergarten und an den Weinberg am Ende der Anlage.


Da kommt mir ein ehemaliger Schulfreund entgegen. Der Max aus der Tilleschgaass. Ich lächele ihm zu. Er aber sieht mich wie ein Brüllaffe an und schreit mir ins Gesicht: Herr Schumacher, sie sind ein Faulpelz!


So ein Auftritt ärgert mich zutiefst. Und ich mache dem Max verständlich, dass ich immer noch der kleine Henri aus dem Bisserwee bin und für ihn nicht ein Herr Schumacher.


Er will schon gehen. Doch ich erreiche mit mehr oder weniger diplomatischem Geschick, dass der Max für eine Weile stehen bleibt!


Und ich stelle ihm die Frage: Wieso soll ich ein Faulenzer sein?


Und Max antwortet: Weil du für die Faulenzer von heute einen freien Tag für Pfingstdienstag forderst. Sowieso wird kein intelligenter Mensch deine Petition für einen gesetzlichen Feiertag unterstützen. Die Jugendlichen von heute haben ja nur Vergnügen, hübsche Frauen und schnelle Autos im Sinn. Und dann rennen sie in einen Baum und aus ist der Traum von dem Juppi Leben. Für die rühre ich keinen Finger, denn das sind ja richtige Faulpelze! Tunnichtsgute sagten unsere Eltern!


Also Max, jetzt spreche ich mit dir mal ein ernstes Wort: Bei den jungen Familien von heute da ist nicht an jedem Tag Gaudi: Mann und Frau arbeiten, die Kinder sind in der Schule und danach im Jugendhaus, und erst am Abend ist die Familie wieder vereint, aber wie?

Alle sind müde, alle sind hungrig, alle sind durstig, alle nicht gerade gut gelaunt. Und dann ist auch noch die Pizza angebrannt, die Cola nicht kühl genug und das Bier wurde nicht geliefert. Und dann sitzen sie da, schauen in die Röhre und schlafen vor Langweile ein.


Es ist doch klar, lieber Max, dass diese Familie auseinanderbrechen würde, wenn es nicht freie Tage geben würde. In der Ferienzeit. Man fährt irgendwo hin und versucht es mit dem Familienleben. Das immer nur halbwegs gelingt. Sofern nicht gerade Gespräche auf den Handys geführt werden. Und die Kinder mit dem Surfen auf Internet so beschäftigt sind, dass die Eltern mit ihnen kein ernstes Wort reden können!


Siehst du, Max, es ist ja so schön, dass die Kinder am Pfingstdienstag einen schulfreien Tag haben, damit sie nach Echternach oder sonstwohin fahren können. Aber dann gib doch den Eltern die Möglichkeit, dass sie mit ihren Kindern fahren können!


Ferien für alle Bürger am Pfingstdienstag, ist das so abwegig?


Die Gewerkschaften fordern mehr Urlaubstage. Einzelne Parteien auch.

Und was geschieht? Nichts.


Ich aber, Max, werde dafür kämpfen, dass der Pfingstdienstag gesetzlicher Feiertag wird.


Worauf der Max zu mir sagte: Du bist und bleibt ein Arschloch!


Und da grinzte ich und sagte zu Max: Ach, was bist ein lieber Mensch!


Und das Ende des Liedes: Der Max schäumte vor Wut!