Centser Kirchenchor grüßt Léiffrächen als Friedenskönigin

Anlässlich des 75. Jahrestages der “Pax Schuman” und des 80. Jahrestages des Kriegsendes pilgerten die Sängerinnen und Sänger der Chorale Ste Cécile Fetschenhof-Cents am Europatag zur “Léiffrächen” nach Kayl. Im Rahmen einer musikalischen Statio vor dem Gnadenbild erklärte Marc Jeck, dass für viele Luxemburger, die während der Nazi-Herrschaft deportiert wurden, die “Léiffrächen” eine besondere Rolle spielte. Nach Kriegsende fanden in den Sommermonaten 1945 Bitt- und Dankprozessionen zum 1753 erstmals errichteten Gnadenort im Minette-Becken statt. An die gewichtige Wallfahrt der Heimkehrer vom 19. August 1945 erinnerte David Jeck mit Zitaten u.a. aus der Predigt des aus Kayl stammenden Pfarrers und NS-Zuchthaushäftlings Ferdinand Thommes. Mit dem Muttergotteslied “O Mamm, léif Mamm” wurde damals der Gottesdienst eingeleitet. Dieses Oktavlied sei auch eine wunderbare Verbindung “à la luxembourgeoise” zwischen Papst Franziskus und dem aktuellen Papst Leo XIV. - beide haben im vergangenen September das Lied in der Kathedrale von Luxemburg hören können -, so der Dirigent. Auch das “Léiffrächen”-Lied aus der Feder von Emile Linden interpretierten die Sängerinnen und Sänger des 1968 gegründeten Kirchenchores als Gruss an die “Regina Pacis”. “So wie der neue Papst Leo XIV. am Vortag mit dem Friedensgruss sich erstmals an die Gläubigen wandte, so wollen wir auch am heutigen Europatag einen musikalischen Friedensgruss vor die ‘Léiffrächen’ bringen”, hiess es im Rahmen der kleinen Statio vor der Grotte.


Alex Nicola berichtete, dass einst ein Schweizer Unternehmer die Kapelle zu Ehren der “Léiffrächen” errichten liess und sogar in Erwägung zog, ein Hotel auf dem Gelände der zu Ehren der Bergbauarbeiter gewidmeten “Notre-Dame des Mineurs” zu erbauen während Toiny Sunnen-Wolff weitere Informationen zum Gnadenort preisgab mit dem Monument für die in den Minen verunglückten Bergbauarbeiter. Ein bunter Blumenstrauss aus dem Garten von Anne Deutsch-Faber hatten die Sängerinnen und Sänger vor das Gnadenbild gestellt, das durch Papst Pius XII. 1953 gekrönt wurde.


Auf dem Weg zum “Musée national des Mines” in Rümelingen konnten sich die Mitglieder des Kirchenchores weiter über die Gnadenstätte austauschen – immerhin stammen einige Sängerinnen aus dem Raum Kayl-Tétange. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fand der Tagesausflug “unter Tage” in der Galerie des Minenmuseums und der Schutzpatronin der Bergbauarbeiter einen würdigen Abschluss.