SICA-Abfallwirtschaftsbilanz 2014: rund 56% aller Verpackungsabfälle werden recycelt

Das Abfallwirtschaftssyndikat SICA stellte vor kurzem seine Abfallbilanz von 2014 der Presse vor. 8 Gemeinden (Bartringen, Garnich, Kehlen, Koerich, Kopstal, Mamer, Simmern und Steinfort) und rund 35.000 Einwohner sind dem SICA angegliedert. Mittlerweile bietet das Syndikat seinen Einwohnern 10 separate Haus-zu-Hausammlungen an. Darüber hinaus können die Mitbürger der angeschlossenen Gemeinden im Recyclingpark in Kehlen alle anfallenden Verpackungen und sonstigen Abfälle und Wertstoffe abgeben.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 17.138 Tonnen Materialien verschiedenster Natur vom SICA eingesammelt und entsorgt. Davon fallen alleine 9.623 Tonnen auf separate Holsammlungen an. Etwa die Hälfte davon wird in der SIDOR-Verbrennungsanlage als Hausmüll und Sperrmüll in Leudelingen verbrannt. Das Pro-Kopf-Restmüllaufkommen liegt im Schnitt bei 157 kg für die Bewohner des Syndikatsgebietes. Aufgrund des Abfallgesetzes von 1994 führten die politisch Verantwortlichen bereits 1998 ein verursacherorientiertes Taxensystem mit Verwiegung der Müllbehälter ein. Trotz eines beachtlichen Anwuchses der Bevölkerungszahl seither, stagniert die zu entsorgende Restmüllmenge. Gleichzeitig steigen die Wertstoffmengen welche der Wiederverwertung zugeführt werden unaufhörlich. Das vor 17 Jahren eingeführte Konzept hat sich mehr als bewährt, so Präsident Marcel Schmit.
Durch das Abfallwirtschaftsgesetz von 2012 sind die Gemeinden verpflichtet bis 2020 mindestens 50% aller anfallenden Verpackungsabfälle dem Recycling zuzuführen. In den SICA-Gemeinden wurde dieses Ziel im vergangenen Jahr mit 56% bereits klar übertroffen! Marcel Schmit betonte, dass man sich aber keineswegs auf diesen Lorbeeren ausruhen möchte. Sowieso dürfte dieser Prozentsatz bis 2030 laut einer Direktive aus Brüssel auf 70% erhöht werden. Mit der anstehenden Modernisierung der SICA-Infrastrukturen würden diesbezüglich in den kommenden Jahren die nötigen Vorbereitungen getroffen werden.
Joël Adam stellte die Zahlen von 2014 im Detail vor: alleine im Recyclingpark in Kehlen gab es einen Zuwachs von 30 % der eingesammelten Wertstoffe im vergangenen Jahr, was einer Gewichtsmenge von 1.500 Tonnen entspricht. Erstmals wurde die Zahl von 100.000 Recyclingparkbenutzern überschritten. An Spitzentagen kommen über 500 Besucher. Dieser bedeutende Zuwachs lässt sich allerdings auch dadurch erklären, dass seit 2014 das Recyclingcenter der Stadt Luxemburg Bewohnern der SICA-Gemeinden keinen Einlass mehr gewährt.
Pro SICA-Bewohner wurden im vergangenen Jahr beispielsweise 103 kg organische Abfälle, 15,5 kg PMG-Verpackungen (Valorlux), 60 kg Papier und Pappe, 29 kg Glasflaschen, 8,2 kg Elektroschrott und rund 6 kg Problemstoffe (SDK) separat erfasst und recycelt beziehungsweise entsorgt.
Im Syndikat sind zurzeit 36 Personen beschäftigt, zwei davon mit Behindertenstatus und 5 in einer sogenannten Beschäftigungsmaßnahme.
Abschließend sei noch bemerkt, dass die Trennung von Müll mit der separaten Erfassung von Wertstoffen wirtschaftlich interessant ist, da mit jeder Tonne Müll, welche nicht in der SIDOR-Anlage landet, nicht nur 98 € Verbrennungskosten eingespart werden, sondern viele Wertstoffe beim Verkauf einen Erlös bringen. Dadurch können kurzfristige Taxenerhöhungen vermieden werden und gleichzeitig die Lebensdauer von Rohstoffen verlängert werden.