Lokalgeschichte hautnah erleben

Kopstaler Geschichtsfreunde wollen die Vergangenheit (be)greifbar machen

Kopstal: Seit nunmehr zehn Jahren ist die Vereinigung „Koplescht, fréier an hott“ der Vergangenheit der Gemeinde Kopstal auf der Spur. Die Idee hatte im Jahre 2008 der damalige Bürgermeister Guy Linster. Denn auch in der Gemeinde Kopstal wurde, wenn auch fernab der großen zeitgeschichtlichen Ereignisse, ein interessantes Stück Lokalgeschichte geschrieben.

Nach einem Rückblick auf das als erfolgreich beschriebene Jubiläumsjahr wollten die Geschichtsfreunde in ihrer diesjährigen Generalversammlung vor allem nach vorn blicken. Dazu richtete Präsident Jos. Junck einen erneuten Aufruf nach zusätzlichem Bild- und Fotomaterial sowie Dokumente aus alten Zeiten. Auch Artikelschreiber für die Broschüren sind gefragt.

Für dieses Jahr ist ein „Trëppeltour“ am 19. Mai in die „Schëndelser Schéiferei“ vorgesehen. Am Wochenende des 9. und 10. November wird im Kulturhaus in Kopstal eine Ausstellung organisiert mit zahlreichen Fotos und Dokumenten zum Thema „Personen im alltäglichen Kopstal in früheren Zeiten“. Klassenfotos, Konveniats, Vereine, Hochzeiten, Totenbilder sollen Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes greifbar machen. Willkommen sind freiwillige Helfer zur Vervollständigung der Namen von den abgebildeten Personen.

Die in den letzten zehn Jahren veröffentlichten Broschüren können als Schatztruhe voller historischer Fundstücke und Wegweiser in die Entwicklung der Gemeinde gesehen werden. Nach den bis dato erfolgreichen 20 Publikationen stellt auch der nun präsentierte Band 21 interessante Details zum Gemeindeleben im Wandel der Zeit dar. Pointiert geschrieben und gut recherchiert führt André Faber am Beispiel der Cité-Jardin St. Hubert au Bois durch die Entwicklung in den 50er Jahre des „lieu-dit“ Bridel zur Ortschaft. Auf Interesse stoßen sicherlich auch der Brideler Schachclub und die „Lëtzebuerger Guiden a Scouten an eiser Gemeng“. Sympathisch wirkt die Erinnerung an den verstorbenen „Donnisse Jim“ (Jim Bintener).

Der aktuelle Verwaltungsrat setzt sich zusammen aus Präsident Jos Junck, Vize-Präsidentin Maria Scheppach, Sekretär Mike Anen, Kassierer Emile Marso sowie den Beisitzenden Roger Ecker, Thilly Goedert, Fernand Greisen, Fernand Heischling, Vic Kremer, Jean Muller, Romain Pansin, Caroline Steffen und Jean Weiss.

In seinem Grußwort betonte Schöffe Raoul Weicker, dass die Gemeinde die Geschichtsfreunde bei ihren Recherchen und Aktivitäten unterstütze und hierbei ein verlässlicher Partner sei.

Anschließend referierte Antoinette Reuter, Historikerin und Mitglied der „Section de linguistique, d'ethnologie et d'onosmatique“ am „Institut Grand-Ducal“, zum Thema „Hexen in Luxemburg“. Vorweg wurde festgehalten, dass bis dato keine Hexenprozesse in Kopstal bekannt sind. Die Einblicke in die dunkle Zeit waren trotzdem nicht nur für Geschichtsfreunde interessant und informativ.

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