Jakobs-Kreuzkraut ist giftig!

Jakobs-Greiskraut oder Jakobs-Kreuzkraut ist giftig!
Es wächst fast überall
Inhaltsstoffe und Giftigkeit
Diese Pflanzenart wird von Landwirten und Pferdehaltern nicht gerne gesehen, da alle ihre Teile auf Grund der enthaltenen leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloide giftig sind und dies auch bei Hautkontakt! Der Gehalt ist in den Blüten bis zu doppelt so hoch wie im Kraut. Im Einzelnen sind Acetylerucifolin, E-Erucifolin, Z-Erucifolin, 21-Hydroxyintegerrimin, Integerrimin, Jacobin, Jacolin, Jaconin, Jacozin, Retrorsin, Ridellin, Senecionin, Seneciphyllin, Senecivernin, Spartioidin und Usaramin vorhanden.[7] Die Alkaloide bleiben, im Gegensatz zu vielen anderen Giftpflanzen, bei der Konservierung in Heu oder Silage wirksam und werden auf diese Weise auch von Weidetieren mit aufgenommen, die die im frischen Zustand bitter schmeckenden Kräuter ansonsten eigentlich meiden.[8] Auch kleine Dosen schädigen die Leber dauerhaft, so dass eine schleichende Vergiftung über Jahre möglich ist. Insbesondere bei Pferden, aber auch bei Rindern kann das Kraut zu ernsthaften Erkrankungen und schließlich zum Tod führen.[9] Als tödliche Dosis für Pferde werden 40 bis 80 Gramm Frischpflanze pro Kilogramm Körpergewicht genannt, bei Rindern 140 Gramm. Schafe und Ziegen sind weniger empfindlich, bei Aufnahme größerer Mengen (zwei bis vier Kilogramm pro Kilogramm Körpergewicht) sollen aber auch bei diesen Todesfälle auftreten.[10] Offensichtlich sind Kaninchen[11] und verschiedene Nagetiere (beispielsweise Meerschweinchen und Wüstenrennmäuse)[12] resistent gegen oral aufgenommenes Jakobs-Kreuzkraut. Die intravenöse Verabreichung des Giftes führte allerdings zum Tode der Kaninchen, so dass das Gift möglicherweise im Magen-Darm-Trakt der Tiere inaktiviert oder nicht resorbiert wird.[11] Nach einer Theorie soll der Rückgang der Kaninchenpopulation für die Häufigkeitszunahme des Jakobsgreiskrauts verantwortlich sein.[13] Wegen seiner Giftigkeit wird das Jakobs-Greiskraut heute nicht mehr als Heilpflanze verwendet. Es ist möglich, dass Pyrrolizidinalkaloide über pflanzliche Nahrungskomponenten in den menschlichen Nahrungskreislauf eingetragen werden.[14] Der Übergang von Pyrrolizidinalkaloiden in den Nektar und mit diesem in Honig wurde nachgewiesen.[15][7] Untersuchungen ergaben eine vergleichsweise geringe Belastung bei deutschen Honigen, kritischer ist dies bei Honigen aus Übersee.[16] Das Bundesinstitut für Risikobewertung fordert aufgrund der extremen Giftigkeit eine Nulltoleranz für Pyrrolizidine.[17] Bis heute gibt es bei Lebensmitteln weder Regelungen bezüglich Höchstmengen noch regelmäßige Kontrollen.[18] Kontrollprogramme sind begonnen worden vom Bundesinstitut für Risikobewertung an Tees und Kräutertees[19] und vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg an Honig.[20]
Innerhalb der Art können zwei Chemotypen unterschieden werden: Ein in Nordwesteuropa verbreiteter Jacobin-Chemotyp und ein in Südosteuropa verbreiteter Erucifolin-Chemotyp.[7]
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobs-Greiskraut