In einem ruhigen Dorf im Norden Luxemburgs schloss sich kürzlich mit einem einfachen Akt des Gedenkens der Kreis der Geschichte.
Vor kurzem reiste die Familie des ehemaligen U.S. Army Lieutenant Ray A. Griffin nach Lieler, um dessen Vermächtnis zu ehren. Leutnant Griffin spielte eine Schlüsselrolle bei der Befreiung des Dorfes in den letzten Tagen der Ardennenoffensive.
Kurz nach der Befreiung betrat Leutnant Griffin ein Wohnhaus und bemerkte den unverwechselbaren Geruch von frisch gebackenen Waffeln. Dies erinnerte den jungen Offizier sofort an seine Heimat. Ray und seine Panzerbesatzung tauschten ihre K-Rationen gegen die warmen, süßen Waffeln ein, die ihnen die Hausherrin, Frau Josephine Faber, gerne zubereitete. Für einen kurzen Moment hielt der Krieg inne.
Ray Griffin besuchte dieses kleine Fleckchen Erde, das er als den Ort bezeichnete, „an dem man die besten Waffeln der Welt bekommt“, nach dem Krieg noch mehrmals. 1986 bedankten sich die Lieler Einwohner bei ihm, indem sie den Platz in der Nähe des Denkmals, das für ihre Befreier errichtet worden war, nach ihm benannten.
Vor wenigen Tagen, mehr als 80 Jahre nach der Befreiung ihres Dorfes, wiederholten die Einwohner von Lieler diese Geste erneut, als 13 Mitglieder der Familie Griffin aus ihrem Heimatstaat Nebraska (USA) nach Lieler reisten. Nach einer emotionalen Gedenkfeier zu Ehren von Leutnant Ray A. Griffin empfingen die Dorfbewohner die Nachkommen desselben mit dem gleichen Symbol der Gastfreundschaft wie damals: mit frischen Waffeln.
Diesmal war es mehr als nur eine Mahlzeit; mehr als acht Jahrzehnte danach wurde die starke Verbindung zwischen den Generationen noch einmal hervor gehoben. Es war eine weitere Erinnerung an die Menschlichkeit über das Schlachtfeld hinaus.