Tradition des „Éischte Fouerfësch“ wird hochgehalten
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Foto: Am 23. August 2017 wurde Xavier Bettel als verdienstvoller Bürgermeister der Stadt Luxemburg feierlich per Säbelschlag von Commandant Géneral Sylvette Schmit-Weigel inthronisiert.
Eigentlich hätte das 20. Jubiläum der „Confrérie du Poisson d’Or“ am Vorabend des offiziellen Auftaktes der 680. Schueberfouer gefeiert werden sollen, doch im Corona-Jahr war das – wie so vieles andere – nicht möglich und die 60jährige Tradition des Fischessens „Éischte Fouerfësch“ musste schweren Herzens unterbrochen werden. Nachdem die Pandemie abebbte, konnte die Jubiläumsfeier nachgeholt werden: die Tradition wird an diesem 22. August fortgesetzt.
In einem ausführlichen Rückblick hat Sylvette Schmit-Weigel, Commandant Géneral seit der ersten Stunde, die wichtigsten Daten und Erinnerungen der Erfolgsgeschichte zusammengestellt. Das Freundschaftsessen ist im Jahre 1965 von Robert Mertzig, dem damaligen Besitzer des ältesten Gastronomie-Betriebes der Fouer „Friture Joslet“ ins Leben gerufen worden als Anerkennung für die Verwaltungen, Dienststellen und Verbände sowie die politischen Entscheidungsträger und Vertreter aus dem gesellschaftlichen Leben, die beruflich oder fördernd in die Aufbauarbeit und Geschicke der Hauptstadtkirmes eingebunden waren. Das sympathische Treffen wurde später von den nachfolgenden Betreibern der „Friture Joslet“ weitergeführt.
Aus dieser kulinarischen Gepflogenheit heraus entstand im Jahre 2000 unter dem Impuls der drei Fouer-Fans Vic Dostert, Roby Schmit und Jempy Muller, die diesen Brauch um den „Gebakenen Fësch“ besonders wertschätzten, die Bruderschaft „Confrérie du Poisson d’Or“, die sich neben dem „Éischte Fouerfësch“ das Zusammenführen gleichgesinnter ‚Schouberfouer‘-Förderer, die Weiterführung althergebrachter Bräuche und die Unterstützung sozialer Werke als vorrangige Zielgedanken vorgab. In der offiziellen Gründungsversammlung am 26.Januar 2001 in der Brasserie Mousel in Clausen wurde Sylvette Schmit-Weigel zum ersten Commandant Général bestimmt und die Verkostung des alljährlichen „Éischte Fouerfësch“ fest in den Statuten verankert. Die Confrérie du Poisson d‘Or ist über die Geschlechter hinweg eine Vereinigung, in der nicht Herkunft oder Status, sondern das Engagement für die gemeinsame Sache „Schueberfouer“ zählt.
Die Bruderschaft zählt zurzeit 37 „Chevaliers“, unter ihnen prominente Namen aus Politik und Gesellschaft. Anlässlich der Generalversammlung werden alljährlich neue Mitglieder ob ihrer Verdienste um die Schobermesse feierlich per Säbelschlag in die ehrwürdige Runde der renommierten Bruderschaft aufgenommen, wodurch die Beziehung zueinander von der förmlichen Anrede zu einer freundschaftlichen wechselt, sozusagen vom Siezen zum Duzen als Ausdruck der persönlichen Nähe. Die „Commandant Géneral“ Sylvette Schmit-Weigel höchstpersönlich steht dem Ritterschlag vor und überreicht anschließend als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit einen speziell entworfenen Orden mit einem Poisson d’Or auf grünem Hintergrund, der an einem grünen Halsband getragen wird.
Der Mitgliedsbeitrag von 40 Euro wird fast integral für den guten Zweck genutzt: So hat die Confrérie seit ihrer Gründung 20 verschiedene karitative Einrichtungen in Luxemburg unterstützt und rund 17 050 Euro gespendet.
In den 20 Jahren hat Sylvette Schmit-Weigel viele Erinnerungen und Bildmaterial gesammelt, das sie in einem Buch zusammenstellen will. Marcel Kemmer hat ein Emblem in Holz geschnitzt, das nun an der Hinterwand der Friture Joslet auf die Confrérie du Poisson d’Or hinweist.
Der Verwaltungsrat setzt sich zurzeit zusammen aus „Commandant Géneral“ Sylvette Schmit-Weigel, „Commandant Adjoint“ Vic Dostert, „Commandant-secrétaire“ Michèle Spautz, „Commandant-trésorier“ Nico Schroeder sowie den beiden ‚Chevaliers‘ Paul Donven und Liette Majerus.