Für jeden Chor ein Manager!

In meinem Beitrag vom 21.05.2018 sprach ich über den lokalen Gesangverein. Ich fragte mich u.a. ob der lokale Chor noch zu retten ist. Und meine Botschaft war ganz klar: Ja, er kann durchaus gerettet werden.


Wir ältere Menschen glauben noch, einen wesentlichen Beitrag zur Errettung unserer Chöre leisten zu können. Doch unsere Kräfte werden schwinden, und wenn nichts Richtungsweisendes geschieht, werden unsere Nachfolger wohl sagen: Das war's, und die Aktivitäten einstellen. Oder so tun, als würde der Chor noch bestehen und über lang oder kurz noch die kommunalen Subventionen einkassieren. Schliesslich bleibt man als eine Altriege zusammen und pflegt die Geselligkeit, mit Blumensträussen, die man sich gegenseitig schenkt. Mit einem guten Essen, zu dem man den ehemaligen Dirigenten einlädt. Denn man gönnt sich ja sonst nichts. Und dem "Armenbüro" das verbliebene Geld schenken, so wie es in den Statuten steht, das will man auch nicht!


Im Übrigen sind nicht nur die lokalen Chöre in derartigen Schwierigkeiten. Da haben wir den lokalen Gartenverein, der weit über 100 Mitglieder zählt, und dennoch Schwierigkeiten hat, um Mitglieder für den Vorstand zu mobilisieren. Und auch etliche AMIPERAS Sektionen haben ähnliche Probleme.


Was diesen Vereinen fehlt, das ist, was man in Frankreich "Animateur Socioculturel" nennt. Dafür eine treffende Bezeichnung in luxemburgischer oder in deutscher Sprache zu finden, das tut schwer. Ergo schlage ich vor, dieser Person den Titel "Manager" zu geben. Das ist international und wird verstanden von den Menschen gleich welcher Herkunft.


Der Manager ist eine Person, die auf Honorarbasis für den Verein tätig ist. Und so auch als Dienstherr den Vorstand hat. Die gleiche Person könnte durchaus noch für andere Vereine tätig werden. Ich denke da an die lokalen Gartenvereine und Vereinigungen für das dritte Alter. Dies sind ja Vereine, die sich gegenseitig ergänzen und wo dank eines gemeinsamen Managers wichtige Synergien enstehen könnten.


Ich denke auch an die lokalen Manager, die dafür sorgen, dass von allen Möglichkeiten der Sängerausbildung reichhaltig Gebrauch gemacht wird! Und dafür sorgen, dass die Konzertsäle prallgefüllt sind, wenn die Chöre zum Singen auftreten!


Jawohl, ein Manager für unsere lokalen Kinder- und Jugendchöre, sowie insbesondere auch für unsere Erwachsenen-Chöre. Wobei man immer so im Hinterkopf die Bezeichnung "Animateur Socioculturel" haben sollte. Denn dieser Manager soll für das Vereinsmitglied eine Ansprechperson für alle Probleme werden. Für die Probleme des Vereins. Aber auch für das einzelne Vereinsmitglied in dessen Alltagssorgen!


So eine nette Person, wie hoch oben auf dem Bild, sollte es schon sein. Sozusagen ein Menschenfänger. Der für Nachwuchs sorgt. Da gibt es noch ungeahnte Möglichkeiten. Denn neue Kontakte sind dringend notwendig mit Personen mit einem Handicap, mit Ausländern, mit Flüchtlingen, mit ganz jungen, aber auch mit älteren Personen. Denn die Freude am Singen, an Fauna und Flora, an ein gemütliches Zusammensein von jung und alt...die ist an kein Alter gebunden, da kann ein jeder Bürger mitwirken! Jawohl, wir müssen aus AMIPERAS Sektionen so richtige Begegnungsstätten von jung mit alt machen. In einer Ecke die Alten und in der anderen die Jungen, das darf es nicht mehr geben bei uns in Luxemburg. Und was ist schöner als alle im Chor zum fröhlichen Singen zusammen zu bringen? Jawohl, alle!


Und jetzt steht so sicher wie das Amen in der Kirche einer auf, und stellt die große Frage: Und wer soll den Manager bezahlen?


Also wo viele Menschen zusammen kommen, da werden wir wohl auch die Finanzmittel zusammenbringen, um einem Manager eine richtig gute Entschädigung zukommen zu lassen. Ein den Leistungen entsprechendes Honorar ist auch für die Dirigenten zwingend notwendig. Sind doch diese nicht immer finanziell auf Rosen gebettet!


Aber jetzt aufpassen: Nicht glauben, ein Ideal wäre es, eine Person zu finden, die gleichzeitig Dirigent und Manager ist. Denn wenn diese Person eines schönen Tages ihre Aktivitäten einstellt, dann besteht die Gefahr, dass mit dem Weggehen dieser SUPER Person die Existenz des Vereins (der Vereine) ernstlich bedroht ist!


Demnach ran an die Arbeit!


Kopf hoch, Brust raus und auf den Lippen der Satz "nichts ist unmöglich, denn alles ist möglich!