Vie Naissante bietet Alternative.

Vie Naissante bietet Alternative.

In ihrer ordentlichen Generalversammlung konnte die Vereinigung für den Schutz des ungeborenen Lebens auf ein intensives Jahr zurückblicken. Präsident André Grosbusch hob den bestürzenden Paradigmenwechsel hervor, den das Europaparlament mit dem Matic-Bericht im Juni 2021 angestoßen hat. Abtreibung soll nicht mehr eine straffreie Ausnahme zum Recht auf Leben sein, sondern als Menschenrecht in die Charta der Grundrechte aufgenommen werden, wie es auch Emmanuel Macron am Anfang der französischen Präsidentschaft im Januar 2022 forderte. Somit wäre der Weg europaweit frei für eine völlige Liberalisierung und die Abschaffung der Gewissensfreiheit für Ärzte. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Vie Naissante, wie übrigens auch die europäische Föderation One of Us, mittels Artikel, Unterredungen, Briefen, Postkarten, sowie eines großen Rundtischgesprächs versucht, Entscheidungsträger und die öffentliche Meinung zu warnen.

Gleichwohl bleibt die konkrete Hilfestellung für Frauen und Familien in Not das Hauptanliegen der Vie Naissante. Da Politik und Gesellschaft den Lebensschutz bei ungewollten Schwangerschaften kaum noch berücksichtigen, gilt es umso mehr, durch Beratung und Begleitung in Konflikt- oder Krisensituationen, oder durch materielle Unterstützung in sozialen Notfällen eine positive Alternative zu bieten. Das war auch die Botschaft von Weihbischof Leo Wagner, derweil Sozialschöffe der Stadt Luxemburg Maurice Bauer die Notwendigkeit einer effizienten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Hilfsorganisationen in einer immer angespannteren Lage unterstrich. 2021 beliefen sich die Ausgaben der Vie Naissante auf 77 089 Euro; sie konnten integral von steuerlich absetzbaren Spenden getätigt werden. Verwaltungskosten bleiben minimal, da die Arbeit der Vie Naissante zu 100 % ehrenamtlich ist. Das könnte sich teilweise ändern, wenn in nächster Zukunft ein Babysittingdienst für Alleinerziehende eingerichtet würde. Weiterhin stehen eine Konferenz zu bioethischen Fragen, ein Familientag und ein Benefizessen auf dem Programm. Erstmals wird eine Messe in der Oktave (13. Mai) für unsere Anliegen gehalten. Schließlich hat die Vereinigung die Jubiläumsfeier zu ihrem fünfzigjährigen Bestehen im Jahr 2025 jetzt schon festgehalten.