Geglückte Geburtstagsfeier für … einst beliebte Autosportdisziplin


Geglückte Geburtstagsfeier für … einst beliebte Autosportdisziplin

Der 1979 gegründeten Fédération Luxembourgeoise du Sport Automobile Tout-Terrain (FLSATT) gehörten bis zu 18 Vereine an. Sie war aus dem Nationalen Autocross-Comité hervorgegangen, der seinerseits wenige Jahre zuvor entstanden war. 1972 hatte nämlich die Motorsport-Disziplin Autocross in Luxemburg auf Anhieb einen vielversprechenden Start hingelegt. Vor nunmehr 50 Jahren also – woran am letzten Mai-Samstag in der Munsbacher Mehrzweckhalle „An der Dällt“ mit einer breit aufgestellten Ausstellung erinnert wurde. Einige ehemalige FLSATT-Mitglieder hatten sie organisiert und zu ihr eingeladen, an ihrer Spitze ihr langjähriger Vorsitzender Willy Andres. Das Nostalgie-Event kannte einen verdient großen Erfolg.

Im Jahr 1972 senkte sich in Brouch/Mersch die Startflagge zu ersten Autocross-Veranstaltung in Luxemburg. In der Folgezeit lockte die neue Motorsportdisziplin pro Rennen manchmal über hundert Piloten an den Start, 1988 bei einer zweitätigen Veranstaltung deren gar 500! Und sie zog bis zu 4 000 Schaulustige an den Pistenrand, nicht nur, aber vor allem in die Autocross-Hochburg Altrier/Schanz, wo heute noch der einstige Veranstalter-Büro-Bus über die verkommene Rennbahn wacht.

Stetig steigende Anforderungen an die Sicherheit und, vor allem, wachsende Umweltauflagen und -einschränkungen brachten Anfang der 1990er Jahre die Disziplin in Luxemburg - leider - zum Erliegen.

In allen Ecken des Landes war während der Wintermonate fleißig recycelt, geschraubt, frisiert, polierte und reguliert worden, vor jedem Rennen nochmals im Sprinttempo, um Siegeschancen aus dem Möchte-gern-Boliden herauskitzeln zu können. Mit dem Abgesang der Disziplin kam demnach auch die fantastische Möglichkeit zum Erliegen, selbst einen Rennwagen zusammenzubauen oder beispielsweise einen VW-Käfer zu einem solchen aufzumotzen.

Seit sich der Vorhang über die Luxemburger Autocross-Szene gesenkt hat, nehmen noch einige Piloten an Rennen im nahen Ausland teil, einige wenige sogar an hochmotorisierten Europameisterschaftsläufen. Kevin Peters kam in jüngster Zeit mehrmals zu Vize-EM-Ehren. Seinem Vater war 1996 gar der Meistertitel (in einer Buggy-Klasse) geglückt, John Lagodny schaffte 2010 und 2012 zweimal einen Vize-EM-Titel.

BZ