Die Amicale des Anciens du F.C. Red Black Pfaffental fuhr bei ihrem diesjährigen Konveniat am frühen Samstagmorgen vom P&R Howald in dreifacher Mannschaftsstärke und zusätzlichen Ergänzungsspielerinnen für drei Tage in die Konstanzer Region.
Draußen regnete es während der Hinfahrt, aber drinnen im Bus herrschte dank einiger Spaßmacher eine tolle Stimmung. Aber der Wettergott war auf unserer Seite, denn bei der Ankunft in Konstanz lachte die Sonne vom blauen Himmel. Unser 4-Sterne-Hotel Halm war jeden Stern wert. Der riesige maurische Spiegelsaal als Frühstücksraum und Restaurant mit seinen vielfältigen Farben und Ornamenten war eine Augenweide und das Frühstücksbuffet eine Klasse für sich.
Höhepunkt für die „pensionierten“ Red Black-Fußballer war das Match St. Gallen gegen Young Boys Bern am Samstagabend in St. Gallen. Das fast neue Stadion war gut gefüllt und die Lautstärke der heimischen und gegnerischen Fans dementsprechend hoch. Es war ein rassiges Spiel mit wechselnden Torszenen und einem gerechten 1:1 zur Halbzeit. In der 2. Halbzeit legten die St. Gallener einen Zahn zu und waren drückend überlegen. Folgerichtig erzielten die Spieler von Cheftrainer Jeff Saibene noch zwei Tore und gewannen das Spiel verdient mit 3:1. Leider stand Mario Mutsch nicht in der Aufstellung. Während die passionierten Fußballcracks dem Männersport frönten, waren die weiblichen Teammitglieder mit Ausdauer beim Shoppingsport gewesen. Einige wackere Kämpen sollen nach unserer späten Rückkehr nach Konstanz noch zu einer mitternächtlichen Verlängerung des Spiels unterwegs gewesen sein.
Am Sonntagvormitttag besichtigten wir bei einem geführten Stadtrundgang das schöne Konstanz. Nur wenig bekannt war die Tatsache, dass der Rhein durch den Bodensee fließt. Die Stadt am Bodensee blieb glücklicherweise in den Kriegen dieses Jahrhunderts und auch vorher von Zerstörungen verschont. Am Hafen steht die neun Meter hohe und 18 Tonnen schwere Figur der „Imperia.“ Die Statue dreht sich und trägt auf ihren Händen Figuren mit den Insignien der päpstlichen und kaiserlichen Macht. Der Künstler stellte mit dieser ironisch gemeinten Figur das turbulente und nicht immer sittengerechte Treiben des Papstkonzils anfangs des 15. Jahrhunderts dar. Das riesige Konzilgebäude am Hafen war damals die Tagungsstätte dieses Konzils, wo es nur um Macht und Einfluss ging.
In der Altstadt stehen zahlreiche gut erhaltene Häuser aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Der Rundgang durch dieses Viertel führte durch schmale und verwinkelte Gässchen. Die Häuser trugen damals keine Hausnummern, sondern sogenannte Hausnamen und die Gassen waren nach den Handwerkern und Händlern benannt. Einiges Gelächter gab es beim Namen „Tulengasse.“ In der Altstadt mit ihren über zwanzig urgemütlichen und rustikal eingerichteten Restaurants und Weinstuben trinken die alteingesessenen Konstanzer ihr Viertele Wein und genießen ihre deftige Vesper. Unsere Ex-Profis waren etwas enttäuscht, dass sie diesen Trainingsplatz nicht vorher gefunden hatten.
Am Sonntagnachmittag ging die Fahrt zur Blumeninsel Mainau mitten im Bodensee. Das herrliche Wetter und der freie Sonntag hatten zigtausend Besucher dorthin gelockt. Auf dem riesigen Inselgelände mit seinen zahlreichen Attraktionen kann man einen ganzen Tag verbringen. Am sehenswertesteten sind das Schmetterlingshaus, der Baumgarten, das Palmenhaus mit wunderschönen Orchideen, die vielen Blumenskulpturen und das Barockschloss. Leider stand der Rosengarten noch nicht in Blüte, aber die bunten Frühlingsblumen der vielfältigen Arten waren begehrte Fotoobjekte. Nützlich waren die vielen Bänke, denn durch das Besichtigen der Blumenrabatte und Hallen hatte doch der eine oder andere müde Beine bekommen.
Sonntagabends freuten wir uns auf ein gemütliches und schmackhaftes Abendessen im Konstanzer Restaurant Storikennest. Die ausgewählten Speisen waren bereits frühzeitig am Tag vorher dem Restaurant mitgeteilt worden. Wir waren pünktlich da, aber leider hat es über anderthalb Stunden gedauert, bevor serviert wurde. Bis dahin waren die „Anciens“ aus dem Pfaffental auch ohne Essen in bester Stimmung. Einzig unser Comitémitglied Paul war ständig unterwegs, um den Gang der Dinge zu beschleunigen. Das endlich servierte Essen war prima nach dem Motto: Was lange währt, wird gut.
Am Montagvormittag besuchten wir den Rheinfall bei Schaffhausen. Dieser größte Wasserfall Europas bietet ein imponierendes Naturschauspiel. Auf 150 Meter Breite stürzt der vom Bodensee kommende Rhein aus 23 Metern Höhe über die Felsen. Hier schießen pro Sekunde unglaubliche 750000 Liter Wasser über die Felsklippen. Wir stiegen über steile Treppen nach unten und bestaunten den „The Rock“ genannten Felsen inmitten der tosenden Wassermassen. Für einige müde Teammitglieder war der Rückweg nach oben mit dem gläsernen Aufzug mit Blick auf den Wasserfall eine Wohltat. Nach rund zweistündigem Aufenthalt ging es per Bus zurück nach Luxemburg. Das ständige Nachfragen einiger Mitfahrer nach frisch geerntetem Spargel konnte glücklicherweise an dem einzigen Verkaufsstand abseits der Autobahn erledigt werden. Chauffeur Pascal wendete deshalb seinen überlangen Bus geschickt in einem schmalen Weg.
Das Abschlussessen am Montagabend war wie immer im Restaurant Kohn in Altwies. Dort klappte das Servieren wie am Schnürchen. Die servierten und nachgefüllten Platten und Schüsseln hätten für die doppelte Anzahl der Konveniaten gereicht. Hier wurden die schönsten Erlebnisse und lustigsten Anekdoten untereinander erzählt. Auch die eine oder andere Idee des nächsten Konveniats war zu hören. Es war eine sehr gut organisierte und äußerst interessante Reise, die wir dem Red Black-Comité mit Jos Dumont, Paul Pratt und Rom Reuland zu verdanken haben. Wir hatten auch einen kompetenten und immer gut gelaunten Chauffeur Pascale mit seinem Superbus von Demy Schandler, der uns überall gemütlich und sicher hinfuhr. Nach dem guten Abendessen setzte uns der Bus wieder am P&R Howald ab. Hier gab es eine herzliche Verabschiedung untereinander und das Versprechen, beim nächsten Konveniat wieder dabei zu sein.