Schüler des Schengen-Lyzeums im Hôtel de Ville in Luxemburg

Im Rahmen ihrer Projektwoche zum Thema Europa besuchten Schülerinnen
und Schüler des sechsten Jahrgangs des Schengen-Lyzeums das Hôtel de
Ville in Luxemburg. Hier begaben sie sich zusammen mit Studierenden
der Universität Luxemburg auf Spurensuche nach den Ursprüngen der
Europäischen Union. Im Sitzungssaal des Rathauses feierten am 10.
August 1952 Vertreter der sechs Gründerstaaten der „Europäischen
Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS) die Einführung der Hohen
Behörde des Schuman-Plans.

Die Schüler forschten vor Ort über die Situation Europas nach dem
zweiten Weltkrieg und die wegweisende Idee Jean Monnets, durch
Zusammenarbeit der europäischen Staaten Frieden und wirtschaftlichen
Neuaufbau zu sichern. Sogar Bürgermeister Xavier Bettel nahm sich
Zeit, die Perler Jugendlichen zu begrüßen und durch das Rathaus zu
führen. „Es war toll, dass der Bürgermeister so freundlich war und uns
alle Fragen beantwortete“, freute sich Lena Glauben, Schülerin der
Klasse 6C.

Höhepunkt des Besuchs bildete ein Rollenspiel, in dem die Schülerinnen
und Schüler die Gründungszeremonie der EGKS am historischen
Originalschauplatz nachempfanden. Unter Anleitung von Jean Monnet, der
von Studierenden gespielt wurde, schlüpften die Jugendlichen in die
Rolle der Außenminister der sechs Gründerstaaten und stellten in zuvor
erarbeiteten Reden die Bedeutung der europäischen Integration für
„ihr“ Land dar. „Hier im historischen Sitzungssaal und durch das
eigene Agieren in einer historischen Rolle wird Geschichte lebendig
und nachdrücklich“, bewertet Florian Hans, Lehrer am Schengen-Lyzeum,
den Lernprozess seiner Schüler.

An der Geburtsstätte Europas konnten die jungen Europäer des
Schengen-Lyzeums auf diese Weise Einblicke in jene friedensstiftenden
Ideen und Leistungen gewinnen, deren Früchte und Vorzüge sie in ihrem
binationalen Schulalltag in einem vereinten Europa ganz
selbstverständlich genießen.