Nicht nur der CSV-Reformator steht vor Gericht!

Die Klage gegen den ehemaligen CSV Präsidenten Frank Engel wird immer peinlicher für unsere Luxemburger Christlichsoziale Partei. Ich persönlich vertrete die Auffassung, dass Freund Frank eher die Anerkennug für seine immens wichtigen Bemühungen für einen neuen Schwung in der Partei verdient. Als vor Gericht angeklagt zu werden!


Als Herr Engel im Jahr 2019 zum Parteipräsidenten gewählt wurde, war es ein offenes Geheimnis , dass er seine Tätigkeit als hauptamtlichen Parteipräsident leiten wollte.

Ergo hätten damals die Mitglieder, die Frank wählten (das war immerhin eine Mehrheit der Abstimmenden) (unter diesen waren auch mehrere sehr prominente Parteimitglieder) für eine angessene Besoldung für Herrn Engel sorgen müssen.


Dabei sollte nicht ausser Acht gelassen werden, dass zu diesem Zeitpunkt viele Mitglieder lauthals eine Erneuerung der CSV forderten. Demnach wäre der "Engel" genau der richtige Mann gewesen, der sich als Reformator voll im Dienst der Partei stellt. Nur dass Engel den "Fehler" machte, zu vielen sehr wichtigen Fragen eine andere Meinung wie die der Granden in der CSV Parlamentsfraktion zu haben.


Aber auch Frank Engel hätte sich nie auf das gar böse Spiel einlassen müssen, mit dem CSV Freundeskreis einen Vertrag einzugehen, dass ihm ermöglichte, ein Montagsgehalt von Brutto 6.000 € einzukassieren. Als Gegenleistung sollte Herr Engel für den Freundeskreis tätig werden, wobei gedacht wurde, den Freundeskreis in eine Stiftung umzufunktionieren.


Nun wurde Herr Engel aber von seiner Tätigkeit als CSV Präsident so in Anspruch genommen, so dass er angeblich rein zeitlich nie die Möglichkeit hatte, für den Freundeskreis so richtig tätig zu werden.


Als Herr Engel nicht an Kritik an mehreren Aktionen der CSV Parlanentsfraktion sparte, griffen Mitglieder zu der nicht gerade lobenswerten Initiative, bei Gericht Klage gegen Herrn Engel zu führen, da er sich Entschädigungen zu Lasten des Freundeskreis für Arbeiten gewähre, die angeblich nicht erbracht wurden.


Dieser Freundeskreis funktioniert als ASBL = Vereingung ohne Gewinnzweck. Also kann der Präsident nicht einfach in die Kasse greifen und sich ein Monatsgehalt gewähren.


Wirklich sehr peinlich für unsere CSV, da sich zur größten Überrasschung der Parteileitung unter den so angeklagten zwei CSV Mitglieder befinden, die zur Zeit im Nationalvorstand und sogar für führende Posten vorgesehen sind.


Dies ist eine sehr delikate Angelegenheit, und es muß noch einmal mit Nachdruck darauf hingewiesen werden, dass sich die betreffenden Personen nicht persönlich bereichert haben. Das gilt im Übrigen auch für Frank Engel, der aber so unvorsichtig war, Entschädigungen für seine vollamtliche Tätigkeit aus der falschen Kasse zu akzeptieren. In dieser delikaten Angelegenheit bin ich wie Jean-Claude Juncker der Meinung, dass diese parteiintern hätte gelöst werden müssen. Kuruzum, es sieht so aus, wie wenn man dem unbequem gewordenen Parteipräsidenten gehörig auf die Finger hauen wollte!


Da stellt sich aber allen Ernstes die Frage, wie weit wir kommen, wenn ein Parteimandatär in strittigen Fragen nicht mehr frei heraus seine Meinung äussern kann!