Verdienstabzeichen der FSPL für Ehrenpräsident André Cornette und Sekretär André Feller.

Am 9. März 2023 fand die alljährliche Generalversammlung des im Jahre 1939 gegründeten Vereines der Wiltzer Briefmarkensammler im Restaurant Pommerloch in Berlé statt. Die Begrüssung der Teilnehmer erfolgte durch Präsident Norbert MAES, der sich sehr erfreut über die Anwesenheit des Nationalpräsidenten Jos Wolff, RDP, der Kassiererin Andrée Trommer-Schiltz und des Chefs der POST Philately Emile Espen zeigte. Der Bürgermeister der Stadt Wiltz, Fränk Arndt, wollte sich wegen eines Aufenthaltes im Ausland durch den 1. Schöffen Patrick Comes vertreten lassen, der aber wegen eines Trauerfalles am Vorabend der Versammlung nicht anwesend sein konnte.

In seiner Begrüßungsansprache erklärte Norbert Maes in der gut besuchten Veranstaltung, dass sich das Wiederanlaufen des Vereinslebens nach Corona anders gestaltete als erhofft. Als Beispiel führte er u.a. an, dass die Mitglieder weniger mobil geworden sind. Dies kann man wohl teilweise der Epidemie ankreiden, aber man sollte zudem den hohen Altersdurchschnitt der Mitglieder nicht außer Acht lassen. Der Verein habe sich deshalb dazu entschlossen, den einen oder anderen Schritt in Richtung seiner Mitglieder zu gehen. Genaueres könnte man dem Tätigkeitsbericht entnehmen. Er bat anschließend um eine Schweigeminute für diejenigen Sammlerinnen und Sammler, die den Verein im vergangenen Jahr für immer verlassen mussten.

Der schon angesprochene Tätigkeitsbericht sollte vom Sekretär André Feller vorgetragen werden, doch hatte dieser sich kurzfristig abmelden müssen. Der Bericht wurde deshalb vom Präsidenten vorgetragen. Diesem war zu entnehmen, dass die Monatsversammlungen zwar besucht wurden, jedoch bestünde noch viel Luft nach oben. Neue Mitglieder seien im vergangenen Jahr keine zu verzeichnen gewesen.

Die Tradition innerhalb des Wiltzer Sammlervereines war in Sachen Tagung der Generalversammlung stets so, dass diese in einem Restaurant der Stadt Wiltz abgehalten wurden. Da aber der Verein zukünftig – wie schon angedeutet – Schritte in Richtung seiner Mitglieder zu machen gedenkt, sollte auch das Abhalten der Generalversammlung in Richtung der Mitglieder gehen, weswegen dieses Jahr die Wahl des Restaurants auf ein renommiertes Lokal innerhalb der Gemeinde Winseler fiel. Es war eigens eine An- und Abfahrt mit einem Shuttle-Bus ab Wohnung zum Restaurant und wieder zurück geplant, doch wurde dieser Service nicht in Anspruch genommen. Ein persönlicheres Ansprechen der Mitglieder könnte vielleicht ein Umdenken im kommenden Jahr einleiten.

Da erfahrungsgemäß noch sehr viele Briefmarken in den Familien vorhanden sind, möchte der Verein darauf einwirken, dass diesen Marken etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird und so vielleicht jemand die Sammelleidenschaft der Eltern oder der Großeltern vor der Papiermühle rettet. Profundes philatelistisches Wissen besitzen nun mal die „alten“ Sammler und man sollte versuchen, dieses Wissen – vielleicht sogar mit einigen nicht benötigten Briefmarken – an andere, ob jung oder alt, weiterzugeben. Die FSPL unterstützt dieses Vorhaben bekanntlich mit Rat und Tat.

Es wurde darauf hingewiesen, dass die Generalversammlung seit Jahren mit der Tauschbörse des Ettelbrücker Vereines einherging, so dass man sich in der Vergangenheit manchmal zwischen Börse und Generalversammlung entscheiden musste. Im Sinne der guten Nachbarschaft wurde die Generalversammlung des Wiltzer Vereines deshalb um eine Woche nach hinten zurückverlegt.

Auf nationaler Ebene war der Verein stets vertreten, sowohl was Kongresse etc, als auch Ausstellungen anbelangt.

Den Blick nach vorne betreffend konnte, der Präsident vermelden, dass ein Maximum-Exponat aus dem Verein dieses Jahr an 3 Wettbewerben teilnehmen werde. Dabei handelt es sich um die Europameisterschaft der Maximaphilie in Teruel (Spanien), die Journée de la Maximaphilie in Ettelbrück (veranstaltet vom Nachbarverein) und um die NAPOSTA 2023 in Trier. Es ist hier geplant, eine Busreise zu veranstalten, wobei am Vormittag eine Stadtführung per Bus stattfinden wird und nach dem gemeinsamen Mittagessen soll die Ausstellung besichtigt werden. Der Jahresausflug soll im Herbst zu der Journée du timbre nach Differdingen führen.

Der Präsident wendete sich noch in einem persönlichen Wort sowohl an den Bürgermeister als auch an den 1. Schöffen der Stadt Wiltz. Beide sind in der 2. Generation Mitglied in der SOPHIA. Beide Politiker hatten sich im Vorgespräch zur Generalversammlung dafür ausgesprochen, den Verein zu ermutigen, wieder eine nationale Ausstellung nach Wiltz zu holen. Es wäre der Gemeinde eine ehrenhafte Verpflichtung dem Verein hierbei sowohl logistisch als auch mit Man-Power unter die Arme zu greifen.

Die Versammlung bedankte sich für die zugesagte Unterstützung beider Lokalpolitiker mit dankbarem Applaus.

Alsdann war es an Françoise Tragit, Kassiererin des Vereines, den gesunden Kassenstand vorzulegen. Die Dokumente waren zuvor in der zurückliegenden Woche durch die beiden Kassenrevisoren Marcel Probst und Nico Majerus kontrolliert und gutgeheißen worden. Im Namen der Kassenrevisoren beantragte Marcel Probst bei der Versammlung, der Kassiererin Entlastung zu erteilen, welche die anwesenden Mitglieder durch einen langandauernden Applaus gewährten.

Auf Antrag des Präsidenten und mit Einwilligung der beiden Kassenrevisoren bestätigten die anwesenden Mitglieder eine Verlängerung deren Mandates für ein weiteres Jahr.

Françoise Tragit bedankte sich für das in sie gesetzte Vertrauen und sprach sich gegen eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages für das kommende Jahr aus. Dies wurde ebenfalls einstimmig angenommen.

Im Anschluss wurde dem gesamten Vorstand ebenfalls per Applaus Entlastung erteilt und ihm auf dem Weg der Erneuerung viel Erfolg gewünscht.

Vor dem Dessert war es der Versammlung vergönnt, den Ausführungen des Verbandspräsidenten zu folgen. Er bedankte sich für die Einladung und berichtete über die Aktivitäten des FSPL-Vorstandes und über die nationalen und internationalen Ausstellungen.

Emile Espen, Chef der POST Philatelie, berichtete über das zukünftige Philateliewesen, wobei das von ihm vertretene Postunternehmen sowohl die Interessen seines Arbeitgebers, als auch diejenigen seiner „treuesten* Kunden, den Briefmarkensammlern, wie in der Vergangenheit berücksichtigen wird.

Anschließend überreichte er zusammen mit dem FSPL-Präsidenten Jos Wolff die Sachpreise der POST Philately und der FSPL an die Aussteller André Cornette, Marcel Probst, Marcel Bernardy. Arthur Schiltz, Françoise Asselborn und Martine Adam.

Danach war es erneut am Verbandspräsidenten, zwei ganz besondere Ehrungen vorzunehmen. Er zeichnete auf Antrag des Vorstandes und nach Zustimmung des Bureau Permanent den Ehrenpräsidenten der SOPHIA, André Cornette mit der Ehrenmedaille des Verbandes in Vermeil aus. André Cornette war über 20 Jahre lang ununterbrochen Präsident des Wiltzer Briefmarkensammlervereines und seit mehr als 40 Jahren dessen Kassierer.

Anschließend wurde André Feller mit der Verbandsmedaille in Silber ausgezeichnet. André Feller ist seit mehr als 15 Jahren Schriftführer des Vereines und außerdem zuständig für die Internetpräsenz.

Indem sowohl André Cornette (krankheitsbedingt) als auch André Feller (berufsbedingt) nicht an der Generalversammlung teilnehmen konnten, wurden beide Ehrenmedaillen symbolisch an den Präsidenten überreicht mit der Bitte, den Geehrten die Auszeichnungen demnächst im Namen der FSPL auszuhändigen.

Bei der sogenannten „Freien Aussprache“ wurden zwei Anregungen vorgetragen:

1.- Die Monatsversammlungen sollen nur mehr alle zwei Monate und nicht mehr jeden Monat stattfinden. Dies wird versuchshalber nach den Sommerferien eingeführt.

2.- Die bisherige Praxis der Postzustellung durch einen privaten Postdienst gab Anlass zu Beanstandungen bei den anwesenden Mitgliedern. Es wurde geben, auf die Zustellung durch das Postunternehmen zurückzukommen. Außerdem wurde angeregt, eine Briefmarke für den Verein im Rahmen der „Meng Post“-Briefmarken in Auftrag zu geben, welche sowohl von den Mittgliedern werblich erworben als auch für die Frankatur der Vereinspost verwendet werden kann. Die Möglichkeiten werden geprüft, besonders hinsichtlich des finanziellen Aspektes.

Es war nun am Präsidenten Norbert Maes sich bei den anwesenden Mitgliedern für die Teilnahme an der Generalversammlung zu bedanken. Einem jedem anwesenden Mitglied wurde ein postfrischer Satz der Europaausgabe von 1956 ausgehändigt als Dankeschön für die Teilnahme an der Versammlung, aber auch als Anregung zur zukünftigen aktiven Teilnahme am Vereinsleben. Er hob im Anschluss an die Geschenkübergabe die Versammlung auf, nicht aber ohne sich beim Küchenchef für seine exzellenten Speisen bedankt zu haben. Er wünschte allen Anwesenden noch eine gute Heimfahrt, verbunden mit dem Wunsch einen jeden von ihnen im nächsten Jahr bei guter Gesundheit erneut begrüßen zu dürfen.