Kontraste im Museum „A Possen“

Seit mehr als einem Jahr erstrahlt das Wein- und Folkloremuseum

„A Possen“ in Bech-Kleinmacher

in neuem Glanz. Nach aufwändigen Renovierungsarbeiten zeigt sich das Museum der Öffentlichkeit von seiner besten Seite. Allerdings sind die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen, doch dies tritt nur hinter den Kulissen deutlich zutage. Bei ihrem gestrigen Besuch in Bech-Kleinmacher sah die Tourismusministerin Licht und Schatten in „A Possen“.

Tourismusministerin Françoise Hetto-Gaasch ist sehr angetan, wie sich das Museum „A Possen“ der Öffentlichkeit präsentiert. „Das ist hier sehr schön eingerichtet worden, mit viel Liebe zum Detail“, lobte sie beim gestrigen Rundgang im Folklore-, Weinbau- und Spielzeugmuseum, das im vergangenen Jahr nach der Erweiterung und Erneuerung seiner Bestimmung übergeben worden war.

Allerdings gibt es in diesem Kontext auch das Wörtchen „aber“, und dies sprach Vera Weisgerber auch an. Nicht nur wünschte sich die Museumsleiterin gestern eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit vom neuen regionalen Tourismusverband ORT Moselle für „A Possen“. Sie wollte auch wissen, wann die restlichen Arbeiten zwischen den historischen Gemäuern fortgesetzt werden. Diese sind aus finanziellen Gründen auf Eis gelegt worden, doch niemand in Bech-Kleinmacher weiß, wann und wie es überhaupt weitergehen soll.

Zwei Probleme wurden konkret angesprochen: Um einen Rundgang von Gästen in Rollstühlen so komplett wie möglich zu gestalten, fehlt immer noch eine Verbindungsbrücke zwischen zwei Häusern. Diese ist im Rahmen der Renovierungsarbeiten zwar vorgesehen, aber nicht umgesetzt.

Ein weiteres Problem stellen die Räume im momentan noch nicht öffentlichen Bereich dar. Auf dem (für die Besucher geschlossenen) Speicher muss aus Sicherheitsgründen eine Feuerwand gebaut werden, doch der Boden ist nicht stabil. Es ist sogar davon abzuraten, über den Speicher zu gehen, da Absturzgefahr droht. Auch in einigen Ausstellungsräumen (genauer: in den Böden beziehungsweise Decken) sind Renovierungsarbeiten dringend notwendig, um das Unfallsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus sind einige Räume nicht zu nutzen. Nach den Worten von Vera Weisgerber sind dies rund 40 Prozent. „Wir möchten in Zukunft regelmäßig Workshops für Kinder und Erwachsene organisieren, aber das ist momentan kaum möglich. Dann müssen wir immer wieder die Räume provisorisch einrichten“, sagt sie.

Die Aufgaben in dem Museum-Komplex sind vereinfacht so dargestellt, dass das Tourismusministerium Verwalter und zuständig für den Betrieb ist. Die „Administration des bâtiments publics“ zeichnet dagegen verantwortlich für die Leitung, Aufsicht, Sicherheit und Finanzierung der Arbeiten. Der Kostenvoranschlag für die restliche Arbeiten beträgt rund 1,5 Millionen Euro, doch wie es genau weitergeht, ist noch nicht klar. Zentral steht die Frage, ob diese Summe für den zweiten Teil der Arbeiten rasch zur Verfügung gestellt werden kann.

Ministerin Françoise Hetto-Gaasch betonte auf Anfrage, die Arbeiten müssten fortgesetzt werden. Es sei viel in diese Häuser investiert worden und äußerst schade, dass das Museum bislang nicht optimal genutzt werden könne.

VON JEROEN VAN DER HOEF