Erster Baustein des neuen Komplexes der „International School of Luxembourg“ gelegt

Gestern wurde auf dem „Campus Geesseknäppchen“ offiziell der erste Baustein der neuen Grundschule der „International School of Luxembourg“ (ISL) gelegt. Die Nachfrage nach einem auf Englisch gehaltenen Unterricht kennt scheinbar keine Krise. So stellte auch Minister Luc Frieden klar, dass die Teilfinanzierung des Neubaus durch den luxemburgischen Staat auch wirtschaftliche Hintergründe hat.

Als Christopher Bowman 2007 Direktor der „International School of Luxembourg“ wurde, zählte die Schule 724 Schüler. Mittlerweile sind es 1 078, obwohl seitdem die Krise den Luxemburger Finanzplatz ordentlich durchgerüttelt hat. Diese steigende Nachfrage erklärt sich, weil nur ein Teil der Eltern der eingeschriebenen Schüler im Finanzsektor aktiv sind, erklärte Christopher Bowman. Mittlerweile gebe es nämlich eine größere Vielseitigkeit an ausländischen Unternehmen in Luxemburg, zum Beispiel in den Sektoren der Biomedizin oder der neuen Technologien. Und da Luxemburg auch weiterhin auf auswärtige Arbeitskräfte setze, steige nunmal die Nachfrage.

So nannte auch Finanzminister Luc Frieden – neben der Wichtigkeit in Bildung zu investieren und eine international ausgerichtete Schule zu unterstützen – wirtschaftliche Gründe für den Betrag, den der Luxemburger Staat für den Neubau bereitstellt. „Wenn wir Wachstum für unser Land wollen, brauchen wir internationale Schulen“, stellte der Minister klar. Denn diese gewährleisten Familien, die aus beruflichen Gründen nur ein paar Jahre lang in Luxemburg leben, durchgehend einen hochqualitativen Unterricht.

Deshalb bezahlt der Staat 40 Millionen der etwa 50 Millionen, die die neue Grundschule kosten wird. In den letzten Jahren hat der Luxemburger Staat insgesamt zwischen 80 und 85 Millionen in die ISL investiert. Erst vor kurzer Zeit – im November 2010 – war ein neuer Anbau der ISL mit 15 zusätzlichen Klassenräumen eingeweiht worden.

Die neue Grundschule wird in ihren 37 Klassenräumen etwa 650 Schüler in Empfang nehmen können. Ein „Auditorium“ mit 400 Plätzen und Sportinfrastrukturen sind ebenfalls vorgesehen. Ab Schulbeginn 2013 sollen die drei- bis elfjährigen Grundschüler in das Gebäude einziehen, während die elf- bis 18-Jährigen in den jetzigen Gebäuden unterrichtet werden. Insgesamt wird die ISL dann etwa 1 400 Schüler empfangen können.

Die Pläne der Grundschule wurden vom Luxemburger Architekten-Büro „Arco“ entworfen. Wie Architekt Georges Lamesch erklärte, konnte sich ihr Projekt gegen elf weitere durchsetzen. Die Schule wird nach ökologischen Standards gebaut. So ist zum Beispiel eine Dachbegrünung vorgesehen.

Wie viele Schüler wirklich in den nächsten Jahren die ISL besuchen werden, sei schwer vorauszusagen, erläuterte Chris Bowman weiter. So waren im August 2011, 100 Kinder mehr als erwartet eingeschrieben. Die meisten Schüler – insgesamt sind etwa 45 Nationen vertreten – kommen aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Aber auch die skandinavischen Länder sind gut vertreten. Etwa sechs Prozent der Schüler kommen aus Luxemburg. „Wir wollen nicht am Rande der luxemburgischen Gemeinschaft stehen“, so der Direktor abschließend. (Text: Nicolas Anen / Grafik: Architekten-Büro Arco / Foto: Guy Jallay)