Instandsetzung des Schwimmbads „an der Schwemm“

Seit dem 4. Oktober ist das Bettemburger Schwimmbad „an der Schwemm“ wieder geöffnet. Seit seiner Eröffnung im September 2005 konnten sich die Betreiber hoher Besucherzahlen erfreuen und alles deutete auf einen Erfolg des interkommunalen Schwimmbads hin. Die Ernüchterung folgte jedoch schnell. Nachdem die Betreiber im Jahr 2008 Mängel feststellen mussten, begann im Sommer 2009 eine gründliche Überholung des Schwimmbereichs. Auch im Sommer 2010 wurde das Schwimmbad sechs Wochen geschlossen, um weitere Reparaturen und die jährlichen Wartungsarbeiten durchzuführen.

Bereits vor zwei Jahren war den Betreibern aufgefallen, dass sich Wasser im Estrich angesammelt hatte.

„Verschiedene Details wurden beim Bau versäumt“, so der Geschäftsführer des Schwimmbads, Gerry Schmit. So mussten zum Beispiel die Dichtungen und die Abflüsse rund um die drei Becken erneuert werden, da sie zu eng berechnet worden waren. Durch diese fehlerhaften Berechnungen konnte das Wasser unter die Fliesen des Schwimmbads gelangen, wodurch diese sich lösten.

Schon im Sommer 2009 wurden Dehnungsfugen, deren Einplanung beim Bau versäumt worden war, rund um das Becken eingebaut. Diese sind nötig um zu vermeiden, dass Fliesen sich lösen oder Risse entstehen, da das große Becken sich beim Füllen mit ungefähr 500 Kubikmetern Wasser ausdehnt und deshalb flexibel bleiben muss.

Folgen einer Fehlbelüftung

Die beiden großen Becken wurden mittlerweile komplett überholt, die Instandsetzung des Babybeckens soll spätestens bis zu den Allerheiligenferien abgeschlossen sein. Auch in den Duschen wurden Mängel entdeckt. So waren auch hier die Abflüsse falsch berechnet worden, wodurch das Wasser aus den Abflüssen austreten und sich einen Weg durch das Gebäude suchen konnte. Die Duschen wurden deshalb abwechselnd für die Besucher geschlossen und überholt.

Ein weiteres Problem bestand darin, dass die Belüftung der Schwimmhalle nicht richtig ausgerichtet war und die Feuchtigkeit im Gebäude eingeschlossen blieb. Folge dieser Fehlausrichtung: Kondenswasser sammelte sich zwischen der Doppelverglasung einiger Isolierglasscheiben, deren Dichtungen durch die extrem feuchten Verhältnisse über die Jahre gelitten hatten. Diese Kondenswasserablagerungen führten stellenweise zu einer Trübung der Fenster, die wiederum eine Erneuerung der Glasscheiben nötig machte.

Auch das Bauholz im Innern des Schwimmbads musste kontrolliert werden, um eventuelle Folgen der Fehlbelüftung auszuschließen. Laut Roby Biwer, Bürgermeister von Bettemburg und Präsident des interkommunalen Schwimmbad-Syndikats Bettemburg/Leudelingen, seien aber keine weiteren Schäden an Fenstern und Holz zu befürchten, da die Entlüftungsanlage während der Umbauarbeiten optimal ausgerichtet wurde.

Die hinzugezogenen Experten müssen nun klären, auf wessen Konto die Baufehler gehen.

Keine hygienischen Probleme

Geschäftsführer Gerry Schmit betont: „Für Schuldzuweisungen ist es noch zu früh, auch wenn Wartungsfehler seitens der Betreiber ausgeschlossen werden können.“ Bis jetzt habe man sich mit den Unternehmen einigen können, obwohl noch nicht alle Schuldfragen geklärt seien. „Vieles wird von deren Versicherungen aufgrund der geltenden Zehnjahresgarantie im Falle von Fehlern am Bau übernommen“, erklärt Roby Biwer. Man habe bis jetzt nicht die Absicht, juristische Schritte einzuleiten, da die Unternehmen sich fair verhalten würden, dennoch schrecke man im Falle eines Streits vor einer richterlichen Lösung nicht zurück. Der Kostenpunkt der Reparaturarbeiten ist noch nicht bekannt.

„Anfangs macht man sich natürlich Sorgen“, so der Präsident weiter. „Es sind jedoch keine weiteren Schäden mehr zu erwarten und ich habe ein gutes Gefühl, dass wir jetzt wieder alles im Griff haben.“

Der Bürgermeister von Leudelingen und Vizepräsident des interkommunalen Schwimmbadkomplexes, Rob Roemen, gibt an, dass die Fehler wohl nicht aus Zeitdruck passierten. „Bei vielen Schwimmbädern treten anfangs ,Kinderkrankheiten' auf, weshalb sie anfällig für Spätschäden sind“, so Roemen.

Nun wird von den hinzugezogenen Experten geprüft, ob sich im Estrich weiteres Wasser angesammelt hat, um sicherzugehen, dass keine Spätfolgen auftreten. Hygienische Probleme soll es keine geben.

Für den Sommer 2011 ist eine weitere Schließung des Schwimmbads für vier Wochen vorgesehen, um die jährliche Wartung des Schwimmbads durchzuführen und die restlichen kleineren Umbauarbeiten zu vollenden.
(VON BEN EICH)