Ensemble vocal « CANTICA »
Heiter-beschwingter Auftakt von « Al Dikkrich“
Das traditionelle Konzert, mit dem alljährlich das beliebte Volksfest rundum die alte Kirche in Diekirch eröffnet wird, wurde in diesem Jahr von dem „Ensemble vocal CANTICA“ dargeboten.
Sein groβer Erfolg lässt sich nicht durch den Bekanntheitsgrad des Chores erklären, sondern wohl auch durch das Programm, das Chorleiter Jean-Paul Majerus mit einem ausschlieβlich luxemburgischen Repertoire gestaltet hatte.
Auf den ersten Blick eigentlich nichts Besondres, wären nicht die luxemburgischen „Traditionals“ in völlig neuem Gewand, sprich neuen Arrangements dargeboten worden. Und der auf diese Weise erzielte Verfremdungseffekt bewirkte ein ungewohntes und somit auch beeindruckendes Hörerlebnis.
Diese neuen Arrangements, die auf überraschende und damit ungewohnte Rhythmen Wechsel gepaart mit alternierender Melodienführung setzen, lassen auch noch so betagte Ohrenwürmer erfrischend modern daherkommen.
Die Darbietung der Luxemburger „Oldies“ in modernem Outfit setzt natürlich ein stimmlich hervorragend besetztes und ausgeglichenes Ensemble voraus, das den Herausforderungen dieser doch etwas ungewohnten Neubearbeitungen gewachsen ist, eine Voraussetzung, welche die Truppe um J. P. Majerus voll erfüllte.
Unter den verschiedenen Solo-Auftritten verdient natürlich die Performance von Gaby Boever besondere Erwägung, wusste sie doch mit dem luxemburgischen „Remake“ von Evelyn Künnekes Schlager aus den 1950er Jahren vom „Egon“, für den sie aus „aus lauter Liebe ein Glas zu viel getrunken hat“, bei den Zuhörern einen regelrechten Beifallsturm zu entfachen.
Hervorgehoben sei aber auch die feine Leistung von Christoph Nanquette, der das Ensemble nicht nur mit viel Einfühlungsvermögen und Akkuratesse begleitete, sondern auch die kniffligsten Solo-Passagen mit Bravour meisterte. Alles in allem ein gelungenes Konzert, dem noch einige Wiederholungen zu wünschen wären.
E. BREUSKIN