Große Feier zum Siebzigsten

Die Gründung des Soroptimist Clubs Diekirch erfolgte vor 70 Jahren, dies in einer Zeit, in der Frauen in Luxemburg begannen sich von den festen Rollenmustern zu befreien. Sie übernahmen neue Verantwortungen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft. Aus dem Wunsch nach Veränderungen gelang es Raymonde Gonner-de Waha mit einer Gruppe motivierter Frauen 1955 den Soroptimist International Club Diekirch zu gründen. Auch beruflich zeigte die Anwältin in der Justiz neue Wege auf, sie wurde 1980 die erste Präsidentin des Diekircher Gerichts. In den 1960ger- und 1970ger-Jahren wurden in Luxemburg wichtige Gesetzesreformen in Sinne der Frauen umgesetzt. Auch der Soroptimist Club Diekirch hat in diesen Jahrzehnten mit Aktionen oder Benefizprojekten dazu beigetragen das Leben von Frauen und Kindern zu verbessern. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurden weitere Akzente zur Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft und in der Politik gesetzt. Es war Marie-Thérèse Boever, Präsidentin des Clubs 1981-1983, die 1984 zur ersten Bürgermeisterin in Diekirch gewählt wurde. Unter dem Impuls der Mitglieder Margot Feypel, Jeanny Keltesch, Monique Mergen und Charlotte Peiffer wurden in den 1990ger-Jahren die Soroptimist Eisléck und Soroptimist Mosaik gegründet und somit das Netz der Luxemburger Union der Soroptimistinnen, die heute elf Clubs umfasst, vergrößert. Auch in den 2000er-Jahren ging es auf dem gesetzlichen Plan weiter mit Reformen, um die Rechte der Frauen zu stärken. Margot Feypel wurde 2009 zur Präsidentin der „Unioun“ gewählt und hat die Verbindungen zwischen den Clubs gestärkt und international Brücken geschlagen. Arlon aus Belgien und Merzig-Saarlouis aus Deutschland sind die Sister-Clubs des Diekircher Clubs. Auch nach der Covid-19 Pandemie 2020 geht es weiter mit wichtigen Schritten zur Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft und im Beruf. Zur großen Geburtstagsfeier des Clubs aus Diekirch waren rund 170 Gäste geladen, unter ihnen Kulturminister Eric Thill, die Präsidentin der Luxemburger Union der Soroptimistinnen Marielle Brück, der Ombudsman für Kinder und Jugendliche Charel Schmit, die Vertreterin des Conseil National des Femmes au Luxembourg Joëlle Letsch sowie politischen Vertretern der Gemeinden Bourscheid, Diekirch, Ettelbrück und Feulen und Schulleitern aus Diekirch und Ettelbrück. Besonders geehrt wurde auch Monique Mergen, die schon seit 1961 Mitglied des Soroptimist Clubs Diekirch ist. Im Laufe des Abends überreichte der Club einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro an das Foyer Ermesinde, eine Einrichtung, die sich der sozialpädagogischen Betreuung junger Mädchen in schwierigen Lebenssituationen kümmert.