Die gentechnisch veränderte Kartoffel mit der Bezeichnung „Amflora“ werde in Luxemburg nicht angepflanzt. Dies teilte Marc Weyland von der Ackerbauverwaltung in Vertretung des Landwirtschaftsministers Romain Schneider im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Luxemburger Sektion der „Euro-Toques“ mit, die im „Lycée technique hôtelier Alexis Heck“ in Diekirch stattfand. Mit einem „Ça nous
rassure“ begrüßte Daniel Rameau, Präsident der Vereinigung „Euro-Toques“, diese Entscheidung.
Während einer Stellungnahme zu diesem sensiblen Thema präsentierte Marc Weyland zuerst die allgemeine Haltung der Verantwortlichen zu den gentechnisch veränderten Produkten wie zum Beispiel die „Amflora“-Kartoffel. Es gebe nicht genügend Informationen zu den Produkten, die durch die gentechnische Veränderung ein potenzielles Risiko bergen, obwohl es in den vergangenen 15 Jahren keine größeren Nebenwirkungen zu verzeichnen gab. Genveränderte Produkte bilden für Luxemburg, wo auf eine hohe Qualität gesetzt wird, keinen Mehrwert und deshalb gebe es für solche Produkte keinen Platz. Auch seitens der Landwirte bestehe auf diesem Bereich keine Nachfrage. Die „Amflora“-Kartoffel ist für die Industrie bestimmt, mit der u.a. Papier, Textilien und Leim hergestellt werden. Des Weiteren ist sie im freien Verkauf nicht erhältlich.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung, zu der sich zahlreiche Partner eingefunden hatten, wurden die Aktivitäten aus dem vergangenen Jahr erwähnt. Dazu zählt u.a. die Anwesenheit auf dem Stand der Luxlait anlässlich der Frühjahrsmesse, die „Fête de la cuisine européenne“, ein Galadiner im Schloss von Bourglinster sowie die „Semaine du goût“. Für dieses Jahr ist eine neue Formel für die „Semaine du goût“ geplant und auf der kommenden Frühjahrsmesse werden die Köche ihre Kochkünste wieder am Stand der Luxlait unter Beweis stellen, während das traditionelle Galadiner am 11. Oktober mit Jang Thillens in der Diekircher Hotelschule stattfinden wird.
Aus finanzieller Sicht wurde das Jahr 2009 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Um vier Mitglieder wurde der Vorstand erweitert und dieser setzt sich zusammen aus Daniel Rameau, Renato Favaro, Peter Körner, Yves Radelet, Anthony Péan, Marc Arend, Carlo Speltz und René Mathieu.
Neben der Stellungnahme zur „Amflora“-Kartoffel gab es noch allgemeine Informationen zum Moratorium über den roten Thunfisch im Mittelmeer und Atlantik. Mit dieser Aktion wollen die „Euro-Toques“-Mitglieder auf keinen Fall den kleinen Fischer schädigen, sondern ihre Aktion gilt den großen und kommerziellen Fischerbooten, die maßgeblich an der Überfischung des roten Thunfischs beteiligt sind.
Eine Reihe von Ratschlägen u.a. zum Thema Personal gab der Anwalt der „Euro-Toques“, Claude Pauly. Gleichzeitig sehe er gute Chancen für die „Euro-Toques“ in einem laufenden Prozess in Deutschland.
Boris Mendes stellte die neue Internetseite www.euro-toques.lu vor, die zahlreiche Ausbaumöglichkeiten besitzt. Die vielen Anwendungen werden dafür sorgen, dass die Internetseite mehr als nur eine Internetpräsenz sein wird, sondern eine Art Arbeitsplattform mit zahlreichen Informationen, Links und einem Online-Shop.
Zum Abschluss präsentierte Jean-Claude Kirpach von der Naturverwaltung das Konzept und die Vorteile der extensiven Landwirtschaft mit den direkten Folgen für die Fleischqualität: festes Fleisch durch die ganzjährige Bewegung, geringer Wasser und Gesamtfettgehalt, hoher Anteil an intramuskulärem Fett sowie kräftiger Geschmack durch langsames Wachstum. Die Tiere fressen nur das natürlich wachsende Futter, das weder gedüngt noch gespritzt wird. Somit wird ein echtes Naturfleisch erzeugt. Die Rinderrassen Angus, Limousin, Highland und Galloway eignen sich besonders in unseren Gegenden.
Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung konnten sich die „Euro-Toques“ von dem besonderen Geschmack des Fleischs sowie anderen Produkten von Partnern der Vereinigung überzeugen. (VON JOS. NERANCIC)