„Jeder hat Recht auf Arbeit“

Am Samstag feierte die Beschäftigungsinitiative „Forum pour l’emploi“ im Rahmen eines Tags der offenen Tür am Standort „Walebroch“ in Diekirch ihr 15-jähriges Bestehen. Neben der Möglichkeit zur Besichtigung der Werkstätten konnten sich die Gäste auch im Rahmen einer gut besetzten „Table ronde“ zum Thema „Eng réel Chance fir den Demandeur d’emploi“ Gedanken über die Bedeutung der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen machen.

Das „Forum pour l’emploi“ wurde 1998 auf Initiative des LCGB und der Leader-Gruppen Redingen/Wiltz und Clerf/Vianden gegründet und ist hauptsächlich im Norden und Westen des Landes aktiv. Ihr Ausbildungszentrum hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsuchenden, die vom Arbeitsamt vermittelt werden, dank qualifiziertem Personal individuell zu begleiten und auf ihrem (Rück-)Weg in den Arbeitsmarkt zu beraten. Insbesondere werden aber technische und berufliche Ausbildungen angeboten.

Das Forum, das in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden arbeitet, bietet eine Reihe Dienstleistungen an, darunter mittlerweile landbekannte Initiativen wie das Rufbussystem „Bummelbus“, Wäscherei, Gärtnerei, Haushilfe, Schreinerei und „Klammschoul“. Höhepunkt des Jubiläumstages war aber ohne Zweifel die gut besuchte „Table ronde“, an der neben drei Arbeitsuchenden auch „Forum“-Präsident Ali Kaes, Arbeitsminister Nicolas Schmit sowie die Nordabgeordneten André Bauler und Emile Eicher (zugleich auch Vizepräsident und Syvicol-Vorsitzender) teilnahmen.

Das Wort „Solidarwirtschaft“ zog sich wie ein roter Faden durch die von Fränk Rosch moderierte Diskussionsrunde, die mit einer Filmpräsentation des „Forum“ begann. Im Jahre 1998 gab es hierzulande 2 000 Arbeitslose, heute seien es deren rund 20 000, so Präsident Ali Kaes. Seit 1998 haben 800 Arbeitsuchende dank der Betreuung der „Forum“ -Mitarbeiter eine neue Arbeitsstelle gefunden.

Arbeite man seit jeher sehr gut mit den Arbeitgebern zusammen, so stünden die Handwerker-Dachorganisationen der Beschäftigungsinitiative leider noch eher negativ gegenüber. Wie in der Vergangenheit tue man in Zusammenarbeit mit den Ministerien aber auch in Zukunft alles, um Menschen bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu helfen, so Ali Kaes.

Minister Nicolas Schmit gab u. a. allgemeine Infos zu den Beschäftigungsinitiativen. Das „Forum pour l’emploi“ sei eine „Lebensauffassung“, ein Ort, an dem man Menschen eine Hand reiche in einer Zeit, in der Arbeit nicht mehr jene Anerkennung finde, die sie eigentlich verdient hätte. Hinter den Arbeitslosenzahlen stünden Menschen und Schicksale, erinnerte der Minister.


VON ARMAND WAGNER