F91 Düdelingen ist am Ziel! Nach dem gestrigen Heimerfolg gegen Käerjéng ist dem Ensemble um Kapitän Joubert der zehnte Meistertitel der Vereinsgeschichte nur noch rein theoretisch zu nehmen.
„Wir haben dieses entscheidende Spiel gewonnen und nur eine sportliche Katastrophe – mit der ich allerdings überhaupt nicht rechne – kann uns noch am Titelgewinn hindern. Ich gehe davon aus, dass wir Meister sind“, nahm der Düdelinger Trainer Didier Philippe nach Spielschluss erste Glückwünsche entgegen.
Die Vorgaben waren vor dem gestrigen Duell zwischen den beiden Fusionsvereinen klar. Jeunesse hatte mit seinem Erfolg am Samstag nach Punkten gleichgezogen und so stand F91 unter Zugzwang. Und die Gäste wollten mit einem dreifachen Punktgewinn im Stade Jos Nosbaum ihre Minimalchance auf eine Europapokal-Teilnahme wahren. Düdelingen benötigte im Endeffekt denn auch eine gewisse Anlaufzeit und tat sich in der ersten Spielhälfte gegen den gut organisierten Gegner ziemlich schwer.
Gegen die auf Offensive ausgerichteten Platzherren wollte Käerjéng mit schnell vorgetragenen Konterangriffen zum Erfolg kommen. Diese Taktik ging in der Anfangsphase fast auf, als man durch Zydko (13.') und Da Cruz (18.') zu den ersten Torchancen des Spiels kam.
„Zu Beginn fehlte es noch etwas an der Abstimmung in unseren Reihen und so kam Käerjéng zu einigen Konterchancen“, blickte Daniel Da Mota auf die ersten 30' zurück. Nach einem nicht ungefährlichen Freistoß von Da Cruz gab Joachim nach 31' den ersten Torschuss der Düdelinger ab. Und aus dem anschließenden Eckball entsprang der Führungstreffer der Gastgeber, als Joachim die Hereingabe von Bensi verwertete. Das 1:0 hatte eine befreiende Wirkung auf die Akteure im F91-Dress. Das Kombinationsspiel der Düdelinger kam jetzt auf Touren und Torchancen gab es in der Folge des Spiels fast nur noch für die Hausherren.
Vorentscheidung vor der Pause
Der im Abschluss glücklose Da Mota verpasste den Ausbau der Führung ebenso wie Joachim, ehe Legros – erneut nach einer von Bensi getretenen Ecke – in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit dem 2:0 bereits für die Vorentscheidung sorgte. Denn nach dem Seitenwechsel spielte nur noch Düdelingen.
UNK-Keeper Winckel hatte Schwerstarbeit in den zweiten 45' zu verrichten und hielt mit seinen Paraden die Niederlage in einem erträglichen Rahmen. „Wir hätten eigentlich viel mehr Tore erzielen müssen“, brachte es Da Mota, der sich gestern trotz aller Bemühungen nicht in die Torschützenliste eintragen konnte, auf den Punkt. In seinem Duell mit Bensi behielt Winckel gleich in vier Szenen die Oberhand gegen den F91-Angreifer. Trotz aller Paraden war der Schlussmann der Gäste aber in der 61.' beim dritten Treffer der Düdelinger machtlos. Da Mota zog über die linke Seite unwiderstehlich davon und Joachim setzte die Hereingabe ins Netz. Damit war die Begegnung definitiv entschieden.
Sturmlauf des F91
Käerjéng fehlte nun auch der Glaube an einen Umschwung. Daran änderte auch der von Sabotic verwandelte Handelfmeter – Tournut war bei einem der wenigen Ausflüge der Gäste in den Düdelinger Strafraum ein Handspiel unterlaufen – nichts. In der 84.' stellte Bensi den alten Abstand wieder her. Erneut hatte Da Mota die maßgerechte Vorarbeit geleistet. Anschließend durfte in Düdelingen gefeiert werden, auch wenn man noch einen zweiten Titel im Visier hat. „Es ist kein Geheimnis, dass wir auch die Coupe de Luxembourg nach Düdelingen holen möchten“, redete Philippe nicht um den heißen Brei herum.(VON PAUL JAAQUES)
Düdelingen - Käerjéng 4:1 (2:0)
DÜDELINGEN: Joubert, Zeghdane, Wiggers, Tournut, Caillet, Karaca (81.' Payal), Legros, Mélisse, Joachim, Da Mota (87.' Benzouien), Bensi (85.' Abdullei)
KÄERJÉNG: Winckel, Zydko, Fiorani, Ramdedovic, Guthleber, Sabotic, Binsfeld (79.' Leite), Martins (56.' Zewe), Andres (69.' Feller), Corral, Da Cruz
Torfolge: 1:0 Joachim (32.'), 2:0 Legros (45. + 2.'), 3:0 Joachim (61.'), 3:1 Sabotic (72.', Handelfmeter), 4:1 Bensi (84.')
Gelbe Karten: Sabotic, Zydko, Guthleber (Käerjéng)
Besondere Vorkommnisse: F91 ohne die verletzten Sanchez, Wang und Jager. Bei den Gästen fehlten die ebenfalls verletzten Rolandi, Piron und Brix.
Schiedsrichter: Bourgnon, Jacob, Mateus Santos
Zuschauer: 576 zahlende