DER GEIGER VON ECHTERNACH, Lou Koster (1889-1973)

09
Jul
2022
09 Jul

« 50 Jahre Ambitus »

Ambitus setzte am vergangenen 18. März mit einer äußerst gelungenen Aufführung eines der schönsten und bedeutendsten Werke der Chor-Literatur den Schlussstrich unter den musikalischen Teil der Festlichkeiten seines 50. Jubiläums, die 2019 begonnen hatten. Die versprochene Broschüre muss noch fertiggestellt werden und wird nachgereicht.

Mit „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn setzte Roby Schiltz, der von Anfang an das Gesangsensemble leitet, einen sehr wichtigen Akzent: Das Echternacher Ensemble „Ambitus“, zusammen mit drei ausgezeichneten Solisten aus der Gächinger Kantorei sowie dem Orchester „Estro Armonico“ überzeugte in allen Hinsichten und zeigte, dass auch in den noch immer andauernden Zeiten der Pandemie gute, auf viel Probenarbeit aufgebaute Leistungen möglich sind. Dieses erste große Konzert mit Orchester, Chor und Solisten nach zwei Jahren der Entsagung wirkte sowohl auf alle Ausführenden als auch auf das zahlreiche Publikum wie ein Befreiungsschlag.

Zu erwähnen bleibt auch, dass Ambitus mit dem Singen der ukrainischen Nationalhymne ganz klar politisch Partei für das unter russischem Beschuss stehende Volk ergriff.

„50 Jahre: Der Geiger von Echternach!“
9. Juli 2022 um 20:00 Uhr im Trifolion

Schon steht ein neues Großereignis auf dem Programm. Roby Schiltz hatte von Anfang an mit Ambitus die Absicht, als junger Echternacher Verein das Oratorium „Der Geiger von Echternach“ aufzuführen. Dieses Werk handelt vom Ursprung der Echternacher Springprozession, die auf das Mittelalter zurückgeht und heute zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Die Ballade erzählt, wie der lange Veit bei seiner Rückkehr aus dem Morgenland zum Tode durch den Strang verurteilt wird. Laut seinen Erben soll er auf der langen Reise seine Frau ermordet haben. Der Text aus der Feder von Nikolaus Welter sowie die Musik von Lou Koster, eine der ersten Luxemburger Komponistinnen, versuchen gleichermaßen eine detaillierte Schilderung der unterschiedlichen Emotionen des musizierenden Veits, wie die Aufregung und Verlogenheit seiner Gegner auszudrücken. Zum Schluss wird das um den Galgen versammelte Volk durch die Melodie der Springprozession, die der Geiger erklingen lässt, in einen wahnsinnigen Tanz getrieben, von dem es nur der heilige Willibrord befreien kann.

Dieses Werk wurde am 9. Juli 1972 in Echternach uraufgeführt. Auf den Tag genau 50 Jahre später, wird an dieses Ereignis erinnert. Auf der Bühne des Trifolion werden sich rund 150 Sänger*innen aus verschiedenen Chören (Basilikachouer Eechternoach, Chorale Berdorf-Consdorf, Chorale Municipale SÄNGERBOND Diekirch, Les Chanteurs d’Ermesinde und Ambitus) versammeln, um zusammen mit dem Orchester Estro Armonico unter der Leitung von Pierre Cao, der schon die Uraufführung dirigierte und der sowohl die Orchestration und die Chorarrangements beigesteuert hat, dieses monumentale Werk aufzuführen.

Als Solisten konnten verpflichtet werden: Gerlinde Sämann, Sopran, eine enge Vertraute der Musik von Lou Koster, Marc Dostert, Tenor, Leiter der Maîtrise de la Cathédrale und der aufstrebende Luxemburger Bariton, Franz Schilling, zur Zeit noch Student am Mozarteum in Salzburg.

Laut Roby Schiltz könnte diese Aufführung der Beginn einer Tradition werden, da das Werk zum geistigen Erbe von Echternach gehört und regelmäßig einen Platz im Echternacher kulturellen Leben haben sollte!


Ambitus