Bildungsministerin verteidigt Drogentests in der Ettelbrücker Ackerbauschule als Sicherheitsmaßnahme

In ihrem Antwortschreiben auf eine parlamentarische Anfrage des DP-Abgeordneten Eugène Berger hat Bildungsministerin Mady Delvaux-Stehres der Direktion des Ettelbrücker „Lycée technique agricole“ (LTA) in derem Vorgehen in Bezug auf Drogenkontrollen an der Schule gestern nochmals ausdrücklich den Rücken gestärkt. Die LTA-Verantwortlichen hätten in der Sorge um die Sicherheit ihrer Schüler auf ganz verantwortungsvolle Weise gehandelt, so die Bildungsministerin.

Dringliche Probleme erfordern dringliche Maßnahmen

Die Durchführung der Tests obliege zwar im Prinzip Ärzten oder öffentlichen Ordnungskräften, allerdings seien in Dringlichkeitsfällen, bei denen die Sicherheit Dritter in Gefahr sei, auch unverzügliche Maßnahmen angebracht, weshalb sie das Vorgehen der LTA-Direktion bzw. des Lehrpersonals gutheiße. Zumal diese auch den gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Sicherheit in Verwaltungen und Staatsämtern sowie in öffentlichen Gebäuden und Schulen entsprächen.

Besagtes Gesetz (vom 19. März 1988) halte in Artikel sieben nämlich fest, dass die Verantwortlichen in den Schulen die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen hätten, um den Schutz der Schüler zu gewährleisten, wobei das Gesetz sich ausdrücklich auf gefährliche Arbeiten und Geräte, auf die sicherheits- und gesundheitsgarantierenden Fähigkeiten des Schülers oder auch auf die Bestimmung beziehe, dass nur „fähige“ Schüler zur Ausführung gefährlicher Arbeiten zugelassen werden dürften.

Ferner wird aber auch auf die Schulcharta des LTA verwiesen, derzufolge sich die Schulgemeinschaft zu einer „drogenfreien Schule“ bekennt und den Besitz, Verkauf und Konsum illegaler Drogen sowie den Schulbesuch unter Drogeneinfluss verbietet.

„Persönlich gegen Test ganzer Klassen“

Nichtsdestrotrotz erklärt Mady Delvaux-Stehres in ihrer Antwort auch, dass sie persönlich gegen die Maßnahme sei, systematisch ganze Klassen zu Drogentests heranzuziehen. Eventuelle gesetzliche Grundlagen zitiert die Ministerin diesbezüglich allerdings nicht. Die Drogenkontrollen an Schulen war insbesondere in die öffentliche Diskussion geraten, nachdem sich ein LTA-Schüler im vergangenen November in einem anonymen Brief an die Presse gegen die Art der Tests an seiner Schule verwehrt hatte. (jl)