Das Tierasyl wird am kommenden Freitag umziehen

Im Jahr 2010 wurde in Gasperich neben dem 1964 errichteten Tierasyl der erste Stein für ein neues Tierasyl gelegt. Seitdem wurde fast täglich am Neubau gearbeitet und die vierbeinigen Gäste warteten gespannt auf ihr neues Zuhause. Am kommenden Freitag, dem 31. August, ist es so weit. An diesem Tag ist das Tierasyl Gasperich geschlossen, da dann alle Vierbeiner, sowohl Katzen wie Hunde, in den Neubau umziehen.

Das Sechs-Millionen-Euro-Projekt sollte bereits im Frühjahr dieses Jahres bewohnbar sein, doch durch kleinere Lieferschwierigkeiten mussten die Bewohner leider noch einige Wochen in ihrer alten Behausung bleiben. Der Bauplatz für das neue Heim wurde, genau so wie auch der des vorherigen Asyls, von der Stadt Luxemburg gestellt. Der Staat übernahm 600 000 Euro. Weitere offene Rechnungen wurden von der „Déiereschutzliga“ beglichen; diese finanzierte nämlich laut Pascale Sax, Mitverantwortliche des Tierheims, fast das ganze Projekt. Monique Jentges, Mitverantwortliche des Tierheims, erklärte dem Luxemburger Wort, wie erfreulich es sei, dass die Zahl der Spender sich während der Bauarbeit stark erhöhte. Die Leitung des Tierasyls hat den Spendern angeboten, einzelne Objekte zu finanzieren, wie zum Beispiel einen Hundezwinger oder ein Quarantäneraum für Katzen.

Pascale Sax bedauerte im Gespräch mit dem Luxemburger Wort, dass auch in diesem Jahr das Tierheim vollends ausgelastet blieb. Rund 70 Hunde und 26 Katzen verweilen zurzeit in den veralteten 50 Hundezwingern und den acht Katzenquarantänen und dem Katzenhaus. Abhilfe erhoffen sich die Verantwortlichen hier mit dem Neubau: Dieser weist nicht nur Platz für mindestens 100 Hunde auf, sondern bietet auch mehr als 60 Katzen Unterschlupf. „Bei den Katzen hatten wir bisher große Schwierigkeiten, genug Platz zu finden, weil diese äußerst allergisch auf zu viele Artgenossen und zu wenig Platz reagieren. So konnten wir nie mehr als das für die Zwinger vorgesehene Maximum an Katzen ansiedeln“, so Sax. Im Neubau wurden 76 Hundezwinger, 16 Katzenquarantänen und acht individuelle Katzenboxen angelegt. Das neue Heim ist geprägt von größeren und moderneren Zwingern, wovon auch ein Großteil direkte Sonneneinstrahlung bekommen. Monique Jentges erklärte, dass für Hunde wie zum Beispiel Huskys, die das ganze Jahr über im Freien leben können, auch Außenzwinger vorgesehen sind, in denen größere Hundehütten Schutz vor der Witterung bieten. Auch für die Katzen ist im Obergeschoss weitaus mehr Platz vorhanden.

„Das vorherige Tierasyl war zu stark veraltet; der Urin der Tiere in den Zwingern beschädigte über die Jahre die Bausubstanz, was auch Renovierungen und Reparaturen auf Dauer nicht beheben konnten“, so die Verantwortlichen.

Wie gehabt, werden auch in Zukunft zwei Sekretärinnen, zwei Tierpfleger, zwei Arbeiter, eine Katzenpflegerin, eine Tierarzthelferin, ein Hundetrainer, ein Tierarzt und regelmäßige Freiwillige im Tierasyl arbeiten und sich um das leibliche Wohl der „Besten Freunde des Menschen“ kümmern.

„Auch im neuen Asyl bleibt das Angebot, sich einen Hund zum ,Gassi gehen‘ auszuleihen, bestehen. Einzige Bedingung hierzu ist, wie schon in den vergangenen Jahren, das Mindestalter von 18 Jahren oder die Begleitung einer erwachsenen Person“, so Pascale Sax. Würde man gerne einem als Kampfhund eingestuften Hund eine Freude bereiten, muss man einen Hundeführerschein vorzeigen können. „Samstags ist unser beliebtester Tag. Hier kommt es sogar vor, dass bereits um 14 Uhr, wenn wir das Tierasyl öffnen, die Tierliebhaber Schlange stehen, um ihre liebsten Vierbeiner auszuleihen“, erörterte Monique Jentges.

Das fast 50 Jahre alte Tierasyl wird in nächster Zukunft abgerissen und der bestehende Platz wird als Parkplatz für das neue Tierasyl benutzt. „Zusammengefasst kann man sagen, dass das neue Tierasyl weitaus größer und vor allem moderner ist“, resümierte Pascale Sax. Allgemein hat man den Eindruck, dass das neue Asyl offener wirkt und auch den ersten tierischen Besuchern gefiel das neue Zuhause.

Am 23. September, am Tag der offenen Tür, wird das neue Tierasyl denn auch zum ersten Mal für Besucher zugänglich sein.

VON MIKA WAGNER