Es geht weiter mit der JS-Osten

Neulich fand in Grevenmacher die Generalversammlung der JS- Osten statt. Eine Generalversammlung, bei der bis vor Kurzem keiner so recht wusste ob sie überhaupt stattfinden würde, war die JS-Osten doch im vergangenen Dezember noch als Kollektiv zurückgetreten.


Nachdem er das Gedicht „Feind, Erzfeind, Parteifreund“ vor zahlreichen Anwesenden vorgetragen hatte, gab der scheidende und wieder amtierende Präsident der Jungsozialisten im Osten, Ben Streff, zu, dass er zumindest, nach den Geschehnissen der letzten Monate, eine politische Pause einlegen wollte, dies aber wegen des Zusammenhaltes seines Vorstandes und großer Überzeugungsarbeit innerhalb der JS- Osten nicht täte. Ein Vorstand, der abermals ein Plus an Mitgliedern aufweist: Es geht also weiter mit der JS-Osten.


Da es das erste offizielle Zusammenkommen nach dem Rücktritt war, kam Streff natürlich nicht drum rum, noch einmal auf die Ereignisse kurz nach den Wahlen vergangenen Jahres einzugehen: „Nachdem Nicolas Schmit den Weg für die Erneuerung frei gemacht hatte, hätten wir mit einem gewählten Spitzen-U-40-Duo in eine rosige Zukunft der LSAP im Osten geschaut, wie wir jedoch alle wissen, ist es anders gekommen. Paulette Lenert, eine Frau mit der wir uns gut verstehen, wurde zur Ministerin ernannt, Tess Burton und Ben Scheuer mussten zurückstecken.“ Dass man über diese Situation nicht glücklich war, dürfe wohl niemanden erstaunen, jedoch „wären wir allein aus diesem Grund wohl nicht zurückgetreten. Es war die Art und Weise, die uns keine andere Wahl ließ. Dass verschiedene hohe Parteimitglieder, denken ohne Rücksicht auf Verluste schalten und walten zu können und, nett ausgedrückt, Druck auf unsere jungen Nachwuchspolitiker auszuüben war schlicht inakzeptabel.“ Streff ging auch noch auf den Wahlspruch der LSAP ein: „Zesummen“. Vor den Wahlen hätte man diesen in der LSAP nicht wirklich gelebt, danach ganz schnell wieder vergessen. Nur die JS-Osten habe gezeigt, was es bedeuten würde, zesummen zu stehen und zu agieren.


Gemeinsam, so das Kredo, das auch Mike Hagen, neuer Bezirkspräsident im Osten nur unterstreichen konnte, müsse jetzt mit den Sektionen, der JS- und der LSAP-Osten an der Zukunft gearbeitet werden. Einen Vorschlag, den Streff vortrug, übernahm auch Hagen sofort: man müsse jetzt schon ein „erweitertes Team“ für die kommenden Wahlen aufstellen, um so erfolgreich und als richtiges Team in diese Wahlen gehen zu können, mit dem Ziel, die Menschen wieder mit Überzeugung für sich zu gewinnen und endlich wieder einen zweiten Sitz im Osten einzufahren.


Einen zweiten Sitz, den Streff auch für die Europawahlen fest im Blick hat und an dem man spätestens nach den Wortmeldungen vom Spitzenkandidatenduo Schmit und Kersch auch keine Zweifel mehr haben will. Lisa Kersch ging in ihrem Redebeitrag auf die aktuelle Stimmung rund um das Thema Ökologie und somit auch auf die Freitagsdemonstrationen ein: „Wir sind die eigentliche Alternative, für gerechte Öko- Politik, da wir verstanden haben, dass man nachhaltige Politik nur ernsthaft umsetzen

kann, wenn man das Soziale nicht aus den Augen verliert. Diese beiden großen Herausforderungen, müssen gemeinsam angegangen werden, wollen wir weder die Zukunft der jungen Leute, noch die einzelner Bevölkerungsschichten riskieren.“ Darüber hinaus müsse wieder positiver über Europa gesprochen und die Vorteile, derer es so viele gibt, wieder in den Mittelpunkt gerückt werden.


Nicolas Schmit wie auch Tess Burton, zeigten sich erleichtert und erfreut, dass es mit der JS-Osten weitergeht. „Ich wollte euch danken, für alles was ihr hier im Osten binnen kürzester Zeit aufgebaut habt und muss sagen, dass ich erschrocken und schockiert über euren Rücktritt war, jedoch ist es eben manchmal wichtig ein „merde alors“ auszusprechen“, so Schmit, der darüber hinaus noch die Wichtigkeit der anstehenden Wahlen hervorstrich: „Es geht darum, die Zukunft der Jugend abzusichern, heißt, sie so zu gestalten, dass jeder eine Chance hat, eine Chance auf einen gesunden Planeten, auf eine Arbeitsstelle, aber auch auf Sicherheit“. Mit der Unterstützung der Ost-Jusos kann das Team, das fast vollständig anwesend war, jedenfalls im kommenden Wahlkampf rechnen, befindet sich zudem, mit Elisha Winckel, auch noch ein Vorstandsmitglied der JS-Osten auf jener Liste.


Sekretärin Margot Delaunois ging in ihrem Tätigkeitsbericht auf die verschiedenen Aktivitäten der JS-Osten ein, die neben den traditionell ausverkauften Veranstaltungen Quizabend und Beachvolleyballturnier, aus der Hilfe im Wahlkampf, einem Besuch der Schobermesse, sowie einem Treffen mit Neuministerin Lehnert bestanden. Kassiererin Anne Muller wusste mit ihrem Kassenbericht wieder zu beeindrucken.


Auch der neue Parteipräsident, sowie der neue Generalsekretär der LSAP hatten den Weg an die Mosel gefunden, worin die Jusos ein klares Zeichen sahen. Streff bezeichnete Beide als Hoffnungsträger und leitete Tom Jungens Rede mit den Wörtern: „einer der weiß, dass es auf die Basis, die Mitglieder und Sektionen ankommt, und der weiß, dass „Stallgeruch“ innerhalb einer Partei nichts schlechtes ist, weder auf unseren Listen noch in den verschiedenen Ämtern“, ein. Jungen lobte die geleistete Arbeit der Jusos, die er schon seit Jahren verfolgt und zeigte auch Verständnis für den Schritt, den man gewagt habe. Jetzt sei es allerdings wieder an der Zeit den Blick nach vorne zu richten und zusammen zu arbeiten, denn „nur als Team, kann man zu Gewinnern werden.“