Jeder soll sich wohl fühlen

Am 1. März 2010 hat das neue Altenheim „St-François“ in Grevenmacher seine Türen geöffnet. Es handelt sich dabei um eines der sechs Seniorenheime, das dem Orden der Franziskanerschwestern gehört und von der Vereinigung „Homes pour personnes âgées de la Congrégation des Franciscaines de la miséricorde“ (HPPA) betrieben wird. Bei der gestrigen Einweihungsfeier waren zahlreiche Ehrengäste anwesend.

Dies sei ein Tag der Freude, sagte Präsident Paul-Henri Meyers gestern Nachmittag im neuen Altenheim „St- François“. Einerseits sei er froh, dass die Zeit des Planens und Bauens vorbei sei. Andererseits könne man nun im neuen Haus die Zukunft zugunsten aller Bewohner planen. Er sei erfreut, dass der aufwändige Umzug vom ehemaligen Altenheim in die neue Infrastruktur gut funktioniert habe. Es haben sehr viele Menschen etwas dazu beigetragen, dass die betagten Personen nun im neuen Gebäude an der Ecke Rue des remparts/Rue des tanneurs, also fast in der Ortsmitte von Grevenmacher, ihr Zuhause haben.

Kurz zuvor hatte Dirk Willems, der Direktor des „Home St-François“, in seiner Begrüßungsrede vor mehr als 150 geladenen Gästen, darunter Familienministerin Marie-Josée Jacobs, Abgeordnete, Gemeindevertreter, Regionaldechant Fränz Muller, Personal, Bewohner und alle, die am Bau beteiligt waren, erklärt, dass die Senioren hier nicht wie im goldenen Käfig leben müssen. „Es ist wichtig, dass sich jeder hier wohl fühlt“, sagte er. Im Namen aller Schwestern betonte Generaloberin Schwester Paule Detampel, dass das neue Haus ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Kongregation sei.

Nachdem der Grevenmacher Bürgermeister Robert Stahl betont hatte, dass der Tag der Einweihung ein freudiger Tag für ganz Grevenmacher sei, verlieh Ministerin Jacobs ihre Freude Ausdruck, dass das neue Altenheim sich im Zentrum befände und nicht auf einer grünen Wiese. Nachdem Staat und Gemeinden ihren finanziellen Beitrag geleistet haben, liege der Schwerpunkt in diesem Gebäude nun auf der Betreuung. Sie mache sich da aber keine Gedanken, schließlich sei die älteste Bewohnerin 104 Jahre alt.

Dechant Fränz Muller erklärte, dass alle Menschen ein Dach über dem Kopf brauchen. Daheim sein bedeute, dass man mit Menschen zusammen sei, die man gern habe.
Für die musikalische Umrahmung an diesem Nachmittag sorgte das „Quatuor de clarinettes“ der Grevenmacher Musikschule mit Diana Carvalho, Desirée Mesenburg, June Hengel und Romain Asselborn.


Schon in den 1990er-Jahren liefen die ersten Gespräche für den Bau eines neuen Altenheims in Grevenmacher. Allerdings gab es viele Hindernisse, ehe die Pläne umgesetzt werden konnten. Nachdem erst im Jahr 2003 der Weg für den Bau frei war, stieß man bei den Baggerarbeiten auf Mauerreste und Skelettteile außerhalb der Ringmauer. Für die Stadt Grevenmacher hatten diese Funde eine enorme kulturelle Bedeutung. Ab Januar 2006 konnte das Architektenbüro Alain Leer ohne weitere großen Unterbrechungen das Projekt in die Realität umsetzen. Eine Bauzeit von drei Jahren war vorgesehen. Schließlich wurden es aber vier.

Die Kongregation und die HPPA haben mit sieben Gemeinden eine Vereinbarung unterschrieben: Betzdorf, Biwer, Flaxweiler, Grevenmacher, Manternach, Mertert und Wormeldingen. Hiermit beteiligen sich diese Gemeinden finanziell am Bau. Dadurch wird es den Einwohnern dieser Gemeinden ermöglicht, bevorzugt im Altenheim aufgenommen zu werden.

Die Baukosten betragen rund 30 Millionen Euro. 80 Prozent dieser Summe wird durch das Familienministerium abgedeckt. Die restlichen 20 Prozent werden von der Kongregation und den beteiligten Gemeinden getragen.

Im neuen Gebäude sind 107 Zimmer vorhanden. Alle verfügen über ein eigenes Badezimmer, große Fenster, Fernseh-, Telefon- und Internetanschluss. Die Zimmer haben eine durchschnittliche Größe von 35 Quadratmetern. „Ein Restaurant bietet nicht nur den Bewohnern, sondern auch deren Angehörigen eine vorzügliche Küche“, teilte Meyers mit. „Eine Caféteria, Aktivitätenräume und Spaziermöglichkeiten im eigens für diesen Zweck angelegten Hauspark runden das Angebot ab.“ Ein 90-köpfiges Mitarbeiterteam trägt die Verantwortung für Pflege und Betreuung. Es gibt keine festgelegten Besucherzeiten.

Auch werde, so Meyers, viel Wert auf die ganz normalen Lebensgewohnheiten wie Freizeitangebote, Sport, Ausflüge und Feste gelegt. Dazu gehöre ebenfalls die Seelsorge. Die hauseigene Kapelle ist jederzeit geöffnet. „Wir betrachten die Kapelle als einen Ort der Meditation, Ruhe und Andacht. Hier wird einmal wöchentlich die heilige Messe gefeiert“, erklärte Paul-Henri Meyers.

Für weitere Informationen können sich Interessenten unter der Telefonnummer 75 85 411 melden oder im Internet nachschauen. (jvdh)



www.hppa.lu