Fondation du mérite européen ehrt acht verdiente Europäer
Literaturnobelpreisträger Gao Xingjian erhält Auszeichnung in Gold
Sechs Auszeichnungen in Gold sowie jeweils eine Ehrung in Silber und Bronze verlieh die Fondation du mérite européen gestern an acht Persönlichkeiten, die sich zeit ihres Lebens um die politische und kulturelle Dimension Europas verdient gemacht haben.
„Si c'était à refaire, je commencerais par la culture“: Diesen Satz Jean Monnets führte der Präsident der Fondation du mérite européen, Jacques Santer, in seinem Grußwort an, um zu belegen, welchen Stellenwert die Kultur im europäischen Einigungsprozess einnimmt. „Europa macht dann Fortschritte, wenn Politik und Kultur Hand in Hand gehen“, sagte der Ehrenstaatsminister zu Beginn der Verleihungsfeier gestern Nachmittag in der Abtei Neumünster.
Gleichzeitig bedauerte der ehemalige Kommissionspräsident, dass es derzeit um den europäischen Einigungsprozess nicht gerade zum Besten bestellt sei. Die Krise, die der Kontinent derzeit erleide, sei nicht nur wirtschaftlicher und sozialer Natur, sondern habe die EU in ihren Grundfesten erschüttert. Die Euroskeptiker befänden sich im Aufwind und die Rückkehr zum Nationalstaat sei allenthalben spürbar, zählte Santer auf.
Vom desolaten Bild, das Europa derzeit auf der Weltbühne abgibt, zeigte sich auch Preisträgerin Simone Beissel in ihrem Referat enttäuscht. Die DP-Politikerin und Schöffin der Hauptstadt, die derzeit den Vizevorsitz im Europäischen Rat der Regionen innehat, wurde gestern von der Fondation du mérite européen mit der Medaille in Gold geehrt. Die gleiche Auszeichnung erhielten Literaturnobelpreisträger Gao Xingjiang (ein Interview erscheint in der Montagausgabe des LW), der Jurist Pablo Ruiz de Peralta, der Politologe Joachim Münch, der Präsident des Institut pour le mouvement sociétal, Christian Scharff, sowie der Präsident der wissenschaftlichen Abteilung am Institut grand-ducal, Pierre Seck. Die Medaille in Silber wurde verliehen an den Geisteswissenschaftler Jürgen Kumetat, während der langjährige Lehrer und Pädagoge Gregor Schröder mit der Auszeichnung in Bronze geehrt wurde.
Um den europäischen Einigungsprozess haben sich diese Persönlichkeiten verdient gemacht, und dass sich die Politiker auf das Wesentliche dieses Einigungsprozesses zurückbesinnen sollen, wünschten sich auch Simone Beissel und Jacques Santer. Dass der Prozess derzeit kaum noch Fortschritte macht, sei unter anderem dadurch zu erklären, dass es der Idee Europa an einem Leitfaden fehle, erklärte Santer. Dieser Leitfaden seien die europäischen Grundwerte, für die sich die Fondation du mérite européen einsetzt. Die Stiftung wurde im Jahr 1970 vom französischen Juristen und Wirtschaftswissenschaftler François Visine ins Leben gerufen. 1997 wurde die Präsidentschaft des Verwaltungsrats André Heiderscheid anvertraut, der heute den Ehrenvorsitz der Fondation innehat. Abbé Heiderscheid wurde gestern vom amtierenden Präsidenten Jacques Santer sowie von Stiftungsdirektor Bruno Turbang besonders begrüßt.(VON JOELLE MERGES - FOTO:ANOUK ANTONY)
Literaturnobelpreisträger Gao Xingjian erhält Auszeichnung in Gold
Sechs Auszeichnungen in Gold sowie jeweils eine Ehrung in Silber und Bronze verlieh die Fondation du mérite européen gestern an acht Persönlichkeiten, die sich zeit ihres Lebens um die politische und kulturelle Dimension Europas verdient gemacht haben.
„Si c'était à refaire, je commencerais par la culture“: Diesen Satz Jean Monnets führte der Präsident der Fondation du mérite européen, Jacques Santer, in seinem Grußwort an, um zu belegen, welchen Stellenwert die Kultur im europäischen Einigungsprozess einnimmt. „Europa macht dann Fortschritte, wenn Politik und Kultur Hand in Hand gehen“, sagte der Ehrenstaatsminister zu Beginn der Verleihungsfeier gestern Nachmittag in der Abtei Neumünster.
Gleichzeitig bedauerte der ehemalige Kommissionspräsident, dass es derzeit um den europäischen Einigungsprozess nicht gerade zum Besten bestellt sei. Die Krise, die der Kontinent derzeit erleide, sei nicht nur wirtschaftlicher und sozialer Natur, sondern habe die EU in ihren Grundfesten erschüttert. Die Euroskeptiker befänden sich im Aufwind und die Rückkehr zum Nationalstaat sei allenthalben spürbar, zählte Santer auf.
Vom desolaten Bild, das Europa derzeit auf der Weltbühne abgibt, zeigte sich auch Preisträgerin Simone Beissel in ihrem Referat enttäuscht. Die DP-Politikerin und Schöffin der Hauptstadt, die derzeit den Vizevorsitz im Europäischen Rat der Regionen innehat, wurde gestern von der Fondation du mérite européen mit der Medaille in Gold geehrt. Die gleiche Auszeichnung erhielten Literaturnobelpreisträger Gao Xingjiang (ein Interview erscheint in der Montagausgabe des LW), der Jurist Pablo Ruiz de Peralta, der Politologe Joachim Münch, der Präsident des Institut pour le mouvement sociétal, Christian Scharff, sowie der Präsident der wissenschaftlichen Abteilung am Institut grand-ducal, Pierre Seck. Die Medaille in Silber wurde verliehen an den Geisteswissenschaftler Jürgen Kumetat, während der langjährige Lehrer und Pädagoge Gregor Schröder mit der Auszeichnung in Bronze geehrt wurde.
Um den europäischen Einigungsprozess haben sich diese Persönlichkeiten verdient gemacht, und dass sich die Politiker auf das Wesentliche dieses Einigungsprozesses zurückbesinnen sollen, wünschten sich auch Simone Beissel und Jacques Santer. Dass der Prozess derzeit kaum noch Fortschritte macht, sei unter anderem dadurch zu erklären, dass es der Idee Europa an einem Leitfaden fehle, erklärte Santer. Dieser Leitfaden seien die europäischen Grundwerte, für die sich die Fondation du mérite européen einsetzt. Die Stiftung wurde im Jahr 1970 vom französischen Juristen und Wirtschaftswissenschaftler François Visine ins Leben gerufen. 1997 wurde die Präsidentschaft des Verwaltungsrats André Heiderscheid anvertraut, der heute den Ehrenvorsitz der Fondation innehat. Abbé Heiderscheid wurde gestern vom amtierenden Präsidenten Jacques Santer sowie von Stiftungsdirektor Bruno Turbang besonders begrüßt.(VON JOELLE MERGES - FOTO:ANOUK ANTONY)