Anders fahren und sehr mobil

In all den Jahren wurde uns das Auto zum lieben Kind.
Zur Arbeit fahren, einkaufen, Freunde besuchen und
vieles mehr macht es für uns unverzichtbar.

Aber immer öfter stehen wir im Stau und die Preise für den Sprit schnellen in die Höhe.
Nicht gerade ein Zuckerschlecken, aber besonders nicht für die Erderwärmung.
Der Klimawandel hat schon ein Umdenken hervorgerufen, wie z. B. die Förderung
für Autos mit niedrigerem CO2- Ausstoß. Dies wird aber auf Dauer nur eine Zwischenlösung sein können.

Es gilt auch, den Zusammenhang von privatem und öffentlichem Transport
nicht aus den Augen zu verlieren. Die Zukunft wird immer eine Kombination der
Mobilität beinhalten, sei es privat oder öffentlich, und zwar in unserer Region
SaarLorLux.

Dabei gilt es alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wie das Fahrrad, Motorroller,
Autos, Kleinlastwagen, Busse und Bahn. Die Elektromobilität hat aber einen „erweiterten“
Partner. Erneuerbare Energie für die Mobilität ist ein unschlagbares Gespann für mehr Klimaschutz und mehr Unabhängigkeit vom Öl. Wir haben jetzt die Chance ein Zukunftsfähiges erneuerbares Energiekonzept auf die Beine zu stellen. Nicht von heute auf morgen. Die Frage lautet: wieviel Öl wird zu welcher Zeit und zu welchem Preis zu haben sein?

Und eines ist sicher: Öl wird knapper und teurer. Die Alternative ist die erneuerbare
elektrische Energie. Dies bedeutet auch, nicht an der Verschmutzung durch Ölprodukte
und der ungelösten Atommüllfrage beteiligt zu sein, und nur noch extrem wenig CO2 zu produzieren. Elektroautos sind momentan nicht gerade billig. Aber es gibt sie und von der Effizienz her nicht zu schlagen: 70% gegenüber 30% von Benzinern. Und der Ausstoß vom Treibhausgas CO2 reduziert sich z. B. von 131g/km auf 4 g/km! Sobald die Autofirmen E-Autos in größerer Menge anbieten wird auch der Preis fallen. Und der Strom dazu? Es heißt doch immer wieder wir müssten Strom sparen. Richtig ist: Nicht
Strom sparen, sondern Ressourcen sparen!

Und genau das gleiche gilt für Batterien. Es sollte nicht verpasst werden die Produktion Umwelt- und CO2-freundlicher zu gestalten und die Belastung der Umwelt weiter zu verringern. Damit einher geht eine beträchtliche Reduzierung der Luftschadstoffe. Eine bessere Luft zum Atmen!

Da war noch die Frage nach der Reichweite. Aktuelle Modelle erlauben Distanzen zwischen 100 und 400 km. Neuere Autos haben das Minimum auf 250 km hochgeschraubt. Dies erlaubt ohne weiteres kurze bis mittlere Strecken
inklusive einer Angstreserve von 50 km zu absolvieren. Zuhause angekommen,
Stecker rein und laden. Überlegen Sie doch einfach mal wie oft sie in der Woche
Volltanken. Im Vergleich mit Benzin- und Dieselpreisen (20% teurer im letzten
Jahr) wird der Verbrauch mit Strom auch kalkulierbarer. Wir müssen nicht alles neu
erfinden. Regionen wie Vorarlberg mit Vlotte oder in Deutschland mit Hamburg,
München, und Berlin haben sich die Mittel für eine Modellregion der Elektromobilität
gegeben. Das wäre doch ein guter Start!

Stellen sie sich vor, sie leihen sich ein Elektro-Auto auf die gleiche Art und Weise wie jetzt Fahrräder in einigen Städten. Sie kaufen dann kein Auto, sondern Mobilität. Und die nutzen sie mit E-Auto, E-Bus, E-Bahn, (E-)Fahrrad. Damit einher geht eine weitere Produktion von erneuerbarer Energie.

Eine Diskussion der Elektromobilität besteht in der Bereitstellung von Ladestationen
und der dazu benötigten Ladezeit. Dies steht in Zusammenhang mit Wohnund
Arbeitsgebieten und die Angstreserve als Energiepuffer für das Netz zu
nutzen. Wer die Rechnung macht, wird schnell feststellen dass eine wirtschaftliche
Betreibung von Ladestationen ohne die Einbeziehung von sogenannter Netzstabilisierungsenerige (die Batterien geben dann maximal die Angstreserve an
das Netz ab) nicht möglich ist. Und da die meisten Autos länger still stehen als fahren ergäbe sich ein beachtliches Potential.

Der freie Markt darf seine Bedeutung für dieses Feld nicht aufgeben. Jeder muss frei entscheiden können wo er sein E-Auto zu welchem Strompreis anschließt. Technische und formale Restriktionen dürfen dies nicht behindern.

Hier ist die Europäische Kommission und das EU-Parlament gefordert um Wettbewerbsverzerrungen von vornherein zu verhindern. Elektrotanken darf keine Ausnahme machen. Und es gilt zu wissen was man tankt: natürlich Erneuerbare Energie! Daher ist eine Bezeichnung und Förderung unumgänglich. Mein Vorschlag:
Stromtankstellen mit Erneuerbarer Energie einen Namen geben: „Sonnenstecker“!
Die Technik der Anschlüsse muss so schnell wie möglich mindestens auf EU-Ebene normiert werden.

Das Potential in Luxemburg ist da. Sollten nur 10% der Kleinwagen auf E-Autos umsteigen wären dies immerhin 5 000 Autos, und ergibt eine Ersparnis, bezogen auf das obige Beispiel, von 635 kg CO2 pro gefahrenen km!
Seien Sie dabei und machen Sie sich schlau. Dann sind Sie der Zeit voraus.

Robert Leven,
Präsident von KlimaWelt