Union mit Können und Kampfgeist

Union Luxemburg steht vorzeitig als erster Finalist in der BDO TT League im Tischtennis fest. Wer bei den Endspielen, minimal zwei, maximal drei, der Gegner ist, wird erst am nächsten Sonntag im Entscheidungsspiel zwischen Düdelingen und Ettelbrück ermittelt.

Erstaunliche Union, die konsequent ihre stolze Serie gegen den Favoriten aus Fiels/Iernzen weiterführte. Erinnern wir daran, dass in den beiden Qualifikationsrunden die Hollericher als einzige Mannschaft Fiels/Iernzen besiegten und zudem unentschieden spielten. Im ersten Halbfinale nach dem Modus der „Best-of-three“ vor einer Woche hielt man nach einer spannungsgeladenen Partie den Favoriten erneut nieder (mit 7:5) und gestern dann zum dritten Mal für diese Meisterschaftssaison. Nachdem in der schmucken Sporthalle in Fels im zwölften Einzel des Tages Arlindo de Sousa den etwas unglücklich agierenden Richard Svab in fünf hart umkämpften Sätzen besiegt hatte, kannte der Jubel bei Union keine Grenzen. Zusammen mit ihrem Präsidenten Georges Pierret feierten De Sousa, Fabio Santomauro, Alexander Fischer und Hugo Krier ausgelassen den vorzeitigen Einzug in das Finale, ohne aber in eine vorzeitige Meisterschaftseuphorie zu verfallen. „Bis zu einem möglichen Titelgewinn ist es noch ein weiter Weg“, so Santomauro. Eben Santomauro, der vor Wochenfrist vor allem berufsbedingt (Nachtschicht) etwas unterhalb seines gewohnten Niveaus gespielt und seine drei Einzel verloren hatte, kaufte sich gestern glänzend zurück. Wohl unterlag er gegen Jérôme Raison, doch anschließend punktete er sowohl gegen Svab wie auch gegen Fabien Simon. Dies war eine wichtige Vorentscheidung. Nach einem zwischenzeitlichen 5:5-Remis ging Union erstmals in Führung (mit 6:5), sodass De Sousa gefordert war abzuschließen. Das war für den Routinier gegen Svab ein sehr hartes Stück Arbeit, die er aber erfolgreich bewältigte.

Bedenkt man, dass bei diesem Match im Entscheidungssatz Svab stets vorne lag (mit 6:4, dann mit 9:6) und dass De Sousa bei 9:9 den Gleichstand erzielte, dann ergibt sich ein Bild von der Enge dieser Partie, in das auch die „glücklichere Hand“ des Gewinners, wie De Sousa anschließend fairerweise erklärte, mitspielte. Und weiter: „Wichtig war, dass wir in den entscheidenden Matches die Nerven behielten und dass wir wieder als Team aufgespielt haben. Vor einer Woche haben Alex (Fischer) und ich gegen ihre Nummer eins (Adamiak) gewonnen, damit konnten wir diesmal nicht unbedingt rechnen, darum war uns die Schwere der Aufgabe bewusst. Wir hatten uns aber alle vier optimal vorbereitet und haben als Team gespielt.“

Etwas resigniert erklärte Raison: „Dieser Gegner liegt uns einfach nicht, wir hatten dreimal die Chance zu punkten und haben diese nicht genutzt, das sagt alles.“ Eine dieser Chancen war die von Simon im Spiel gegen De Sousa, in der sich der Union-Spieler im fünften Satz mit 11:9 durchsetzte. Simon war daraufhin so wütend, dass er seinen Schläger mit Wucht gegen die Wand schmetterte und prompt die Gelbe Karte sah. Es war dies die einzige negative Note in einer Begegnung, die die zahlreichen Zuschauer begeisterte. (VON PIERRE GRICIUS)

Fiels/Iernzen - Union 5:7

Adamiak - De Sousa 3:2,
Simon - Fischer 2:3,
Raison - Santomauro 3:1,
Svab - Krier 0:3,
Adamiak - Fischer 3:0,
Simon - De Sousa 2:3,
Raison - Krier 3:1,
Svab - Santomauro 0:3,
Adamiak - Krier 3:0,
Raison - Fischer 0:3,
Simon - Santomauro 1:3,
Svab - De Sousa 2:3