"Wir sind Helden" waren im Atelier

Schwarzer Rock mit weißen Punkten, rote Strumpfhosen, braune Stiefel, schwarzer Pulli und blondes Haar: So trat Sängerin Judith Holofernes im Atelier mit ihrer Band „Wir sind Helden“ auf die Bühne.

Bereits zum dritten Mal gastierten die deutschen Musiker in der hauptstädtischen Rockschmiede. Nach einer Pause – Frontfrau Judith bekam ihr zweites Kind – feierte die Band in diesem Jahr mit dem Album „Bring mich nach Haus“ ihr Comeback.

„Tanner“ aus Hamburg begleitet derzeit "die Helden" als Vorgruppe auf der Tour. Gelangweilt von Stereotypen, spielt die Band ihre Songs auf eine eigene Art. Immer wieder Trompete, Glockenspiel und andere eher ungewöhnliche Instrumente in Rock-Pop-Liedern. Heraus kommt eine erstaunlicherweise mitreißende und außergewöhnliche Popmusik, wie man sie aus Deutschland eher selten kennt. Sänger Christoph van Hal verrät: „Wir wollen einmal dort ankommen, wo die Helden im Moment sind. Es wird schwer, aber wir wollen es versuchen.“

Mit dem Song „23.55: Alles auf Anfang“ eröffneten dann "die Helden" das Konzert. Es folgten „Von hier an blind“, „Ist das so?“ und „Guten Tag“. Die Stimmung war bombastisch. Sängerin Judith Holofernes, die gelegentlich zur Gitarre griff, Keyboarder und Gitarrist Jean-Michel Tourette, Schlagzeuger Pola Roy und Bassist Mark Tavassol begeisterten schon mit den ersten Liedern die Fans. Gleich zu Beginn verkündete die Band, vor allem Songs vom neuen Album spielen zu wollen. Kürzlich erklärte Judith Holofernes in einem Interview: „Viele der neuen Lieder sind aus körperlicher und seelischer Erschöpfung entstanden.“ Dennoch wurden, wie man es von „Wir sind Helden“ gewohnt ist, unter hintergründige Texte schöne Melodien gelegt.

Die knapp 850 Besucher hörten u. a. die Lieder „Dramatiker“ und „Die Ballade von Wolfgang und Brigitte“ von der neuen Platte. Zwischendurch spielten die Helden aber auch bekannte Songs wie „Denkmal“ oder „Nur ein Wort“.