Gemeinde Parc Hosingen genehmigt Haushalt 2013 einstimmig

Nachdem eine eingehende Arbeitssitzung die meisten Erläuterungsfragen bereits vorab geklärt hatte, konnte der Gemeinderat Parc Hosingen seine Budgetvorlage für 2013 gestern Morgen recht zügig und vor allem einstimmig am Ratstisch durchwinken. Wie Bürgermeister Jacquot Heinen betonte, spiegeln die außerordentlichen Investitionen in einer Gesamthöhe von 7,3 Millionen Euro zu großen Teilen die Fokussierung auf jene Projekte wider, die per Gemeindefusionsvertrag durch staatliche Fördermittel unterstützt werden.

Hierzu gehören allen voran der Ausbau der „Maison relais“ samt Einrichtung einer „Crèche“ bzw. der Bau des Schul- und Freizeitschwimmbads im Park Hosingen sowie umfangreiche Sanierungsarbeiten am Kanal- und Abwassernetz, so etwa in Holzthum, Hoscheid-Dickt oder Rodershausen. Doch auch für die Ausarbeitung des pädagogisch-touristischen Entdeckungszentrums rund um das Thema Wasser im Hosinger Wasserturm sind erste Budgetmittel vorgesehen.


Gesunde Finanzlage als Zukunftsbasis

Durch einen Griff in den Reservefonds (600 000 Euro) bzw. in den Verwaltungsfonds der erhaltenen Fördergelder aus dem „Pacte logement“ (800 000 Euro) kann die Gemeinde im neuen Jahr auf eine Anleihe verzichten. Die Pro-Kopf-Schuld liegt derzeit übrigens bei sehr gesunden 709 Euro. Wie bereits in der vergangenen Sitzung angedeutet, fließen von den Gesamtausgaben der Gemeinde 2013 mehr als 40 Prozent in die interkommunalen Syndikate, der größte Teil in das Schul-, Sport- und Freizeitsyndikat Sispolo im Park Hosingen sowie in das Abwassersyndikat Siden.

Die Haushaltspläne des Schöffenrats stießen am Donnerstag bei den Ratsmitgliedern insgesamt auf breite Zustimmung. Rat Willy Thielen merkte lediglich an, dass es seines Erachtens nicht sehr glücklich sei, dass man in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten für den Bau eines Dorfsaals in Rodershausen – im Budget sind hierfür 950 000 Euro eingetragen – zum Teil auf Reserven zurückgreifen müsse. Sowohl der berichtigte Haushalt 2012 als auch die Budgetvorlage 2013 wurden anschließend aber einstimmig verabschiedet.

Für eingehendere Diskussionen sorgte dagegen der Forst- und Kulturplan für die Gemeindewälder, den Rat Romain Wester als Mitglied der Wald- und Wegekommission näher vorstellte. Insbesondere die Klärung der Zuständigkeit für den Unterhalt des Weihergeländes und des Arboretums im Hosinger Park sowie die vorgesehene, jedoch umstrittene Jagd im Wald rund um den Park hätten in der Kommission für lange Debatten gesorgt, so Wester. Mittlerweile sei man übereingekommen, die besagten Unterhaltsarbeiten mit Blick auf den Ausbildungszweck in die fachkundigen Hände der Ackerbauschule zu vergeben. Die von der Natur- und Forstverwaltung angedachten Jagdaktivitäten in den Wäldern beim Parc lehne man aber im Prinzip ab.

Die intensive Nutzung des Walds zu pädagogischen und Freizeitzwecken, mit Rad- und Mountainebikepisten oder Entdeckungstouren für Kinder und Besucher, erlaube es nicht, das Risiko eines Jagdunfalls einzugehen. Zum anderen halte sich aufgrund des regen Freizeitverkehrs und auch der fehlenden Dickungen kaum Wild dort auf, so Wester. Der Gemeinderat schloss sich diesen Argumenten gestern einstimmig an und votierte den Plan daher nur unter der Bedingung, dass die genannten Einwände berücksichtigt werden.

Infolge der Tariferhöhungen beim Abfallsyndikat Sidec, wurden gestern zudem die Mülltaxen angepasst, demnach künftig für die Mülltonnen jährlich 156 Euro (60 Liter), 185 Euro (80 Liter), 244 Euro (120 Liter) und 434 Euro (240 Liter) zu zahlen sind. Vertagt wurde derweil aber das Votum eines Kostenvoranschlags von 1 430 000 Euro für die Sanierung der N 10 in Eisenbach. Sowohl hinsichtlich der von den Gemeinde zu tragenden Kosten von 210 000 Euro als auch der durchzuführenden Infrastrukturarbeiten wolle man zunächst noch einmal mit der Straßenbauverwaltung Rücksprache nehmen.

Foto & Text: John Lamberty