Fusionspläne geplatzt

56 Prozent der Koericher Bürger gegen den kommunalen Zusammenschluss mit ihrer Nachbargemeinde aus. Lediglich 44 Prozent stimmten dafür. Ein ganz anderes Bild ergab sich in Simmern, wo 79 Prozent der Bürger mit Ja stimmten. 56 Prozent der Koericher Bürger gegen den kommunalen Zusammenschluss mit ihrer Nachbargemeinde aus. Lediglich 44 Prozent stimmten dafür. Ein ganz anderes Bild ergab sich in Simmern, wo 79 Prozent der Bürger mit Ja stimmten.

Koerichs Bürgermeister Léon Eschette sieht alle Bemühungen gescheitert. „Ich bin sehr enttäuscht über dieses Ergebnis. Ich finde es schade, dass der Solidaritätgedanke und die damit verbundene Verantwortung offensichtlich auf kein positives Echo bei der Mehrheit der Koericher Bevölkerung gestoßen ist“, so Eschette. Die Frage, was Koerich von einer Fusion mit Simmern habe, hätten allem Anschein nach Wenige positiv für sich beantworten können. n einen Rücktritt als eine Konsequenz des gescheiterten Referendums.

Ähnlich äußerte sich auch Simmerns Bürgermeisterin Marie-Josée Gressnich-Weiler. „Ich bin enttäuscht über dieses massive Nein seitens der Koericher“, so die Bürgermeisterin. Die viele Arbeit der vergangenen Jahre und die Bemühungen seien nun ausgehebelt. Dennoch sei man nun keinen wirklichen Schritt weiter. „Tatsache ist, dass beide Gemeinden nach wie vor zu klein sind, um alleine zu bestehen. Das gilt natürlich im besonderen Maße für Simmern, wo die Einwohnerzahl ja bei knapp 800 Personen liegt“, so Marie-Josée Gressnich-Weiler.

Bedauern und Enttäuschung auch bei Innenminister Jean-Marie Halsdorf. „Ich bedauere dieses Ergebnis zutiefst“, so der Innenminister gegenüber dem „Luxemburger Wort“.

Schließlich sei es um die Stärkung zweier Gemeinden gegangen, nicht um deren Schwächung. „Welche genauen Gründe die Koericher gehabt haben mögen, sich gegen die Fusion zu entscheiden, ist mir nicht verständlich“, so Jean-Marie Halsdorf.

Laut Innenminister gebe es verschiedene Ansätze, die nun ins Spiel kommen könnten. Zum einen könnten die Gemeinden trotz negativem Votum fusionieren, was sicherlich politische Konsequenzen zur Folge hätte. Zum anderen könnte Simmern erneut bei Tüntingen anfragen, die bereits mit Boewingen/Attert Gespräche führt. „Ich denke hier sind die Koericher gefordert, immerhin haben sich 79 Prozent der Simmer Bürger für eine Fusion ausgesprochen, das ist ein ganz deutliches Signal, das durchaus spielen könnte“, so Halsdorf. Insofern wäre es eine weitere Möglichkeit, sich erneut mit den Bürgern zusammenzusetzen und zu diskutieren und ein erneutes Referendum in sechs Monaten anzusetzen. „Es muss jetzt Ursachenforschung betrieben werden, das ist ganz klar“, so der Minister abschließend.