Am 8. Dezember ging ein Wunsch vieler Leudelinger in Erfüllung. Nach intensiven Bauarbeiten wurde nun der Kultur- und Vereinsbau offiziell seiner Bestimmung übergeben. Ein Projekt, das bereits eine lange Vorgeschichte hat. Alles begann am 13. November 1992, als der damalige von Bürgermeister Fernand Conter präsidierte Gemeinderat das gegenüber der Gemeindeverwaltung gelegene „Café Arendt“ erwarb.
Vier Jahre später kam die Gemeinde auch in den Besitz des benachbarten Hauses „Meyer“. Mit einem 35,3 Ar großen Areal waren nun die Weichen zum Bau eines Vereinszentrums gestellt. Es dauerte aber noch bis Juli 2002, bis der heutige Bürgermeister Rob Roemen, damals noch Gemeinderat, die Idee einer neuen Infrastruktur für Vereinstätigkeiten aufgriff und sie auch durchsetzte. Dennoch trat die Verwirklichung erst nach dem Urnengang von 2005 in eine konkrete Phase. Der Architekt Marc Disteldorff wurde mit den Plänen für ein zweistöckiges und frei stehendes Zentrum beauftragt.
Im Dezember 2007 wurde die definitive Variante in traditioneller Bauweise einstimmig vom Gemeinderat mit einem Kostenvoranschlag in Höhe von 9,5 Millionen Euro gutgeheißen. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen im September 2008 und die Grundsteinlegung erfolgte noch im gleichen Jahr am 13. November, also auf den Tag genau 16 Jahre nach der Geburt der Idee.
Vorgestern war es nun soweit, dass die Leudelinger Bevölkerung ihren Kultur- und Vereinsbau in Besitz nehmen durfte. Wie in der Vorlage aufgeführt, enthält das imposante und behindertengerechte Bauwerk einen großen Festsaal mit bis zu 500 Sitzplätzen, der bei Bedarf in zwei Segmente aufgeteilt werden kann, einen Saal für die Musikgesellschaft, einen Probensaal für den Gesangverein, vier Versammlungsräume für die lokalen Vereine, eine professionelle Küche, eine Brasserie mit Restaurant, ein Jugendhaus sowie einen unterirdischen Parkplatz mit 50 Stellplätzen.
Als besondere Ehrengäste konnte Rob Roemen Familienministerin Marie-Josée Jacobs, Kulturministerin Octavie Modert sowie den Bürgermeister der Stadt Luxemburg, Paul Helminger, begrüßen.
Das Programm der Einweihungsfeierlichkeiten war geheim gehalten worden. Als Roland Gelhausen vom „Cabarenert“ als Moderator auf die Bühne trat, konnte sich das Publikum auf eine Überraschung gefasst machen.
Die kabarettistische Einlage in Form von Telefonaten, worin erlauchte Luxemburger Persönlichkeiten die Gemeindeverwaltung zu diesem Vereinsbau beglückwünschten, war denn auch gelungen. Darüber hinaus umrahmten verschiedene Gruppen der „Leidelenger Musek“ sowie der Kirchenchor die Festsitzung. In seiner Ansprache charakterisierte der Bürgermeister das Bauwerk als Vereinszentrum und Treffpunkt im Sinne der Bürger wo Jung und Alt sich unter einem Dach zusammenfinden. Auch betonte Rob Roemen, dass die Einweihung des „Kultur- a Veraïnsbau an der Eech“ einen würdigen Abschluss einer Reihe von verwirklichten Großprojekten darstellt.
Die Familienministerin rechtfertigte ihre Unterstützung des Jugendhauses mit einem weiteren Bedarf an solchen Einrichtungen für Jugendliche, die nicht in den traditionellen Vereinigungen tätig sind. Laut der Kulturministerin ist das in die Kultur und ins Vereinsleben gesteckte Geld ein Invest in die Zukunft unserer Gesellschaft.
Zum Abschluss rief Pfarrer Romain Kroeger den Segen Gottes auf die neuen Räumlichkeiten und ihre Benutzer herab. (LuWo)