Tanklager am Bahnhof bleiben vorerst in Betrieb

In der Leudelinger Gemeinderatssitzung am Donnerstag (17.3) teilte Bürgermeister Rob Roemen mit, dass am Morgen desselben Tages eine Zusammenkunft mit den Ministern Jean-Marie Halsdorf, Jeannot Krecké, Marco Schank und Claude Wiseler im Ministerium für Nachhaltigkeit und Infrastrukturen stattgefunden hatte. Gestern Morgen fiel im Ministerrat die Entscheidung über den definitiven Standort der nationalen Tanklager (Siehe mywort.lu/merl und mywort.lu/niederkerschen).

Anlässlich des Treffens mit den Ministern wurde der Schöffenrat in Kenntnis gesetzt, dass das Lager am Bahnhof Leudelingen auf jeden Fall bestehen bleibt, bis die neue Anlage in Betrieb ist. Bei der Unterredung erhielt der Schöffenrat vom Wirtschaftsminister die über Monate ausstehenden Antworten auf eine ganze Reihe zusätzlicher Fragen hinsichtlich der Tanklager.

Im Gemeinderat stellte Bürgermeister Roemen diese brandneuen Erkenntnisse zur Diskussion. Die Räte waren jedoch der Meinung, es sei noch verfrüht, um Stellung zu beziehen und sich festzulegen. Als eine der Dici-Gemeinden soll Leudelingen nun auch als vorrangige Wohngemeinde eingestuft werden.

Betreffend die Aktivitätszone „Am Bann“ beabsichtigen die staatlichen Instanzen, dort nur mehr Handwerkerbetriebe anzusiedeln. Die Gemeindeverantwortlichen machten darauf aufmerksam, dass von den initialen 90 Hektar Land nur noch zehn Hektar zur Verfügung stehen, für die noch keine Baugenehmigung ausgestellt wurde.

Weitere Neuigkeiten gab es seitens des Bürgermeisters über die zur Zeit ausgeführten Infrastrukturarbeiten. So ist der neue Schmutzwasser-Sammelkanal so gut wie fertiggestellt. Rob Roemen bedauerte, dass die 1972 unter Bürgermeister Raymond Kauffmann unternommenen ersten Schritte in diese Richtung auf taube Ohren gestoßen waren und es schließlich 40 Jahre dauerte, bis endlich ein Sammelkanal verwirklicht wurde. Nun heißt es laut dem Gemeindevorsitzenden, die Bürger davon zu überzeugen, dass die Gesetzgebung sie verpflichtet, sich an die Kanalisation anzuschließen und es ihnen nicht mehr erlaubt sei, ihre Abwässer in einer Grube zu entsorgen. Seit ein paar Tagen hat das Viertel „Schléiwenhaff“ Mobilfunkempfang. Die Postverwaltung hat auf dem Gelände des Leudelinger Bahnhofs einen Mast mit Netzverstärker errichtet. Auch im neuen Kultur- und Vereinsbau ist nun Handy-Empfang möglich. Schwerwiegende Vorwürfe an die Adresse der Postverwaltung gab es aber wegen der nicht fortschreitenden Arbeiten bei der Glasfiber-Kabelverlegung. Auf Druck der Gemeindeverwaltung wurde zugesichert, dass die Arbeiten bis zum kommenden 31. Juli definitiv abgeschlossen sein werden.

Schlechte Neuigkeiten gab es in Bezug auf die Gemeindefinanzen. Irrtümlicherweise bekam die Gemeinde Leudelingen 806 000 Euro zuviel an Gewerbesteuer als Vorauszahlungen überwiesen. Diesen Betrag möchte das Finanzamt rückerstattet haben. Laut Schöffe Raymond Kauffmann gerät dadurch der ganze Haushalt 2011 ins Wanken. Verschiedene vorgesehene Projekte dürften nun nicht verwirklichbar sein.

Was die eigentliche Tagesordnung angeht, wurde die Genehmigung eines neuen Mannschaftswagens für die Feuerwehr vertagt. Feldwege werden in den Jahren 2012 bis 2015 für 133 500 Euro instand gesetzt. Zum Schluss sprach sich der Gemeinderat gegen die Ansicht der staatlichen Planungskommission aus, die die künftigen Freizeit-Sportinfrastruktur (Tennisfelder) in die Aktivitätszone angesiedelt sehen möchte. Die Gemeindeverwaltung hat aber das auf 50 Jahre gemietete Grundstück Rippinger zu diesem Zweck vorgesehen. (LuWo)