Pierre Gerbaud war wie kaum ein anderer Cellist im Großherzogtum musikalisch präsent. Über Jahre prägte er als Solo-Cellist des RTL-Sinfonieorchesters das musikalische Leben des Landes. Viele nahmen daher auch Anteil an dem Diebstahl seines Instrumentes im Jahr 1999, das erst sechs Jahre später in Hongkong wieder aufgefunden wurde und nach langen juristischen Auseinandersetzungen 2009 schließlich in den Besitz der Familie zurückgegeben werden konnte.
Leider hat Pierre Gerbaud nicht mehr erleben dürfen, sein Instrument noch einmal spielen zu können. Doch wenigstens das Publikum kam bei einer Hommage an den Künstler am Donnerstagabend kurz in den Genuss, den Klang des Testore-Cellos aus dem Jahr 1719 hören zu können.
Françoise Groben, federführend für die musikalische Gestaltung des Abends im hauptstädtischen Musikkonservatoriums, hatte renommierte Mitstreiter insbesondere aus den Reihen des OPL gewinnen können. Auf dem Programm standen Werke von Max Bruch und Johannes Brahms sowie Bearbeitungen für zwei Celli von Franz Danzi über Themen von Mozart. Françoise Groben eröffnete an der Seite von Georges Mallach den Abend mit diesen heiteren Auszügen aus den Mozart-Opern „Die Hochzeit des Figaro“, „Die Zauberflöte“ und „Don Giovanni“. Zwar spielte Mallach das Testore-Cello von Gerbaud, aber die gemeinsame Interpretation mit Groben wirkte noch mehr als ausbaufähig. Zwar bewies Groben ihr Talent für ungemein weiche aber präzise Klänge, doch leider konnte das Testore-Cello, das hier für die zweite Stimme eingesetzt wurde, seine volle Kraft und klangliche Besonderheit auch schon aufgrund der Komposition kaum entfalten.
Man bedauerte ein wenig, dass das Instrument, das so im Fokus von Gerbauds Leben stand, dann auch im weiteren Verlauf des Abends nicht mehr zum Einsatz kam.
Fließende Aufwallungen
Zum musikalischen Hochgenuss gerieten aber die anschließenden vier kurzweiligen Stücke für Klarinette, Klavier und Cello von Max Bruch. Nicht nur, dass das Trio Françoise Groben, Olivier Dartevelle (Klarinette) und Walter Civitareale (Klavier) ungemein abgestimmt wirkten, sondern auch wunderschöne fließende Aufwallungen und das Spiel mit den Dynamiken zu inszenieren wussten. Etwas langatmig, aber ebenso herausragend gespielt wie der Bruch wirkte dann das Quintett für Klarinette und Streicher op. 115 von Johannes Brahms.
Das Ensemble aus Olivier Dartevelle, Haoxing Liang (1. Violine), Yulia Fedorova (2. Violine), Jean-Marc Apap (Bratsche) und Françoise Groben spielte eine stimmige Interpretation, die man sich als Hommage an Pierre Gerbaud in dieser Qualität wünschte.
Zwar hätte die Abendmoderation und -koordination von Gerbauds Tochter Anne-Christine präziser ausfallen können, doch wünscht man dem hauptstädtischen Konservatorium das wieder mehr Konzerte dieser Art in der wichtigsten musikalischen Bildungsstätte der Hauptstadt stattfinden sollten. Zumal spürbar viele bekannte Gesichter aus der Kulturszene und Funktionsträger den Konzertabend mit ihrer Präsenz aufwerteten.(von daniel conrad-foto:michel brumat)
Leider hat Pierre Gerbaud nicht mehr erleben dürfen, sein Instrument noch einmal spielen zu können. Doch wenigstens das Publikum kam bei einer Hommage an den Künstler am Donnerstagabend kurz in den Genuss, den Klang des Testore-Cellos aus dem Jahr 1719 hören zu können.
Françoise Groben, federführend für die musikalische Gestaltung des Abends im hauptstädtischen Musikkonservatoriums, hatte renommierte Mitstreiter insbesondere aus den Reihen des OPL gewinnen können. Auf dem Programm standen Werke von Max Bruch und Johannes Brahms sowie Bearbeitungen für zwei Celli von Franz Danzi über Themen von Mozart. Françoise Groben eröffnete an der Seite von Georges Mallach den Abend mit diesen heiteren Auszügen aus den Mozart-Opern „Die Hochzeit des Figaro“, „Die Zauberflöte“ und „Don Giovanni“. Zwar spielte Mallach das Testore-Cello von Gerbaud, aber die gemeinsame Interpretation mit Groben wirkte noch mehr als ausbaufähig. Zwar bewies Groben ihr Talent für ungemein weiche aber präzise Klänge, doch leider konnte das Testore-Cello, das hier für die zweite Stimme eingesetzt wurde, seine volle Kraft und klangliche Besonderheit auch schon aufgrund der Komposition kaum entfalten.
Man bedauerte ein wenig, dass das Instrument, das so im Fokus von Gerbauds Leben stand, dann auch im weiteren Verlauf des Abends nicht mehr zum Einsatz kam.
Fließende Aufwallungen
Zum musikalischen Hochgenuss gerieten aber die anschließenden vier kurzweiligen Stücke für Klarinette, Klavier und Cello von Max Bruch. Nicht nur, dass das Trio Françoise Groben, Olivier Dartevelle (Klarinette) und Walter Civitareale (Klavier) ungemein abgestimmt wirkten, sondern auch wunderschöne fließende Aufwallungen und das Spiel mit den Dynamiken zu inszenieren wussten. Etwas langatmig, aber ebenso herausragend gespielt wie der Bruch wirkte dann das Quintett für Klarinette und Streicher op. 115 von Johannes Brahms.
Das Ensemble aus Olivier Dartevelle, Haoxing Liang (1. Violine), Yulia Fedorova (2. Violine), Jean-Marc Apap (Bratsche) und Françoise Groben spielte eine stimmige Interpretation, die man sich als Hommage an Pierre Gerbaud in dieser Qualität wünschte.
Zwar hätte die Abendmoderation und -koordination von Gerbauds Tochter Anne-Christine präziser ausfallen können, doch wünscht man dem hauptstädtischen Konservatorium das wieder mehr Konzerte dieser Art in der wichtigsten musikalischen Bildungsstätte der Hauptstadt stattfinden sollten. Zumal spürbar viele bekannte Gesichter aus der Kulturszene und Funktionsträger den Konzertabend mit ihrer Präsenz aufwerteten.(von daniel conrad-foto:michel brumat)