Milderes Urteil gesprochen


Am Appellationshof Luxemburg wurde am 20. April das Urteil im Berufungsverfahren um den sogenannten Merscher Mord gesprochen. Dabei fällten die Berufungsrichter ein milderes Urteil als noch ihre Amtskollegen der Kriminalkammer in erster Instanz und reduzierten das Strafmaß für alle Angeklagten.

Die 39-jährige Hauptangeklagte die am 27. Juni 2006 ihren ehemaligen Lebensgefährten mit einem Kopfschuss getötet haben soll, und dazu in erster Instanz zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden war, wurde gestern zwar wieder wegen vorsätzlichen Mordes, aber „nur“ zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt.

Ihre 50-jährige Mitangeklagte, die bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben soll, wurde sowohl vom Vorwurf des vorsätzlichen Mordes, als auch von der Beihilfe zum Mord freigesprochen. Stattdessen wurde die Frau wegen mehrerer Delikte wie Leichenschändung und Zerstörung von Beweismitteln zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 2 000 Euro verurteilt. In erster Instanz war sie aufgrund ihrer möglichen aktiven Beteiligung an der Tötung des 40-jährigen Opfers noch wegen vorsätzlichen Mordes zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der 58-jährige Beschuldigte, der den beiden Frauen die Tatwaffe besorgt haben soll, wurde gestern wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldbuße von 2 000 Euro verurteilt. In erster Instanz war der Mann noch wegen Beihilfe zum Mord zu 15 Jahren Haft verurteilt worden.

Am Abend des 27. Juni 2006 soll die Hauptbeschuldigte zweimal mit einer Pistole auf ihren ehemaligen Lebensgefährten geschossen haben und ihn zudem mit einem Messer verwundet haben. Die Leiche soll die Frau dann gemeinsam mit ihrer damals besten Freundin, und Mitangeklagten in diesem Verfahren, im nahen französischen Grenzgebiet beseitigt haben, indem sie das Opfer dort in seinem Auto ablegten und das Fahrzeug in Brand steckten. Motiv der Tat war wohl Eifersucht: Die Hauptbeschuldigte soll nicht akzeptiert haben, dass das Opfer ein neues Leben mit einer anderen Frau beginnen wollte. (gs)