Auf Entdeckungstour durch Mertert

Vor zahlreichen Gästen und Interessenten ist am 19. September der Kulturweg in Mertert offiziell eröffnet worden. Der Weg ist gedacht für Wanderer, die sich zudem gerne über die Gegend informieren. Er besteht aus zwei Routen: Die eine mit einer Länge von rund 3,2 Kilometern führt ausschließlich durch die Ortschaft. Die zweite mit einer Länge von rund 9,5 Kilometern befindet sich größtenteils außerhalb von Mertert. Der Kulturweg entstand auf Initiative der Gemeinde. Als wichtiger Partner standen die „Geschichtsfrënn Mertert-Waasserbëlleg“ zur Seite, dies mit wertvollen Recherchen und Beiträgen. Ebenfalls verantwortlich für die inhaltliche Konzeption war das „Oeko-Bureau“ aus Rümelingen.

Zum Kulturweg gehört eine 70-seitige Broschüre, die einen detaillierten Einblick in die Geschichte von Mertert gibt und zudem ein unverzichtbarer Wegbegleiter für die Wanderer ist. Die Broschüre in deutscher und französischer Sprache ist unter anderem erhältlich im Gemeindehaus und in der deutsch-luxemburgischen Tourist-Info in Wasserbilligerbrück.

Start und Ziel ist an der Kirche von Mertert. Insgesamt prägen zwölf Stationen mit 26 Schildern den Weg. Viele Informationen erhält der Wanderer unter anderem an der Kirche, im Park, im Syrtal, auf der „Mäerter Kopp“, am Moselufer, am Hafen und im Zentrum. Die Schilder bestehten aus Glas und Stein und geben dem Rundweg mit ihrem Aussehen einen Mehrwert. Zu den Themen gehören unter anderem Geschichte, Kultur, Natur, Persönlichkeiten und Alltag. Die „Geschichtsfrënn Mertert-Waasserbëlleg“ haben viele Texte und Bilder geliefert zur Römerzeit, dem Zweiten Weltkrieg, den Mühlen an der Syr, dem Hafen und bekannten Söhnen aus dem Ort, dem früheren Staatsminister Pierre Frieden und dem 1946 verstorbenen Maler Jean-Pierre Beckius.

Zur Einweihung, die musikalisch von der Fanfare Mertert begleitet wurde, sagte Bürgermeister Gust. Stefanetti unter anderem, dass dieser Kulturweg einzigartig im Großherzogtum sei. Er betonte die Wichtigkeit dieses Projektes und schloss mit dem Satz ab: „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann seine Zukunft nicht aufbauen.“

Ben Minden, der Präsident der Geschichtsfreunde, ging kurz auf einige Themen ein, die auf dem Kulturweg präsentiert werden. Omnipräsent auf der Beschilderung und in der Broschüre ist der Stier, das Symbol von Mertert und seinen Einwohnern. Warum ausgerechnet der Stier für Mertert steht, konnte Minden nicht mit Genauigkeit sagen. Es könnte jedoch damit zusammenhängen, dass die Merterter Bürger auch als charakterfest gelten.

Im Anschluss bot Hans-Walter Wonn vom „Oeko-Bureau“ einen kleinen geführten Rundgang durch den Ortskern von Mertert. Derweil wurde angekündigt, dass Wasserbillig im kommenden Jahr seinen eigenen Kulturweg erhalten wird. (jvdh)