Neue Schiedsrichter stehen bereit

Viele Fußball-Schiedsrichter, in der Gesamtzahl 156, darunter viele junge neue Gesichter, waren im Sportzentrum in Oberkorn erschienen, um dem vom „Comité des arbitres fédéraux“ (CAF) organisierten Jahreskongress beizuwohnen.

Dessen erster Vorsitzender, Charles Schaack, begrüßte FLF-Präsident Paul Philipp, der direkte Worte zum derzeitigen Erscheinungsbild der Schiedsrichter fand. Zu keinem Zeitpunkt wurde in den Ausführungen der Name der Person aus den eigenen Reihen genannt, die den Ruf sowohl des Schiedsrichterwesens als auch den der eigenen Kollegen so arg in Mitleidenschaft gezogen hatte.

Seit einem Jahr habe viel aufgearbeitet werden müssen, so Philipp und dies sei nur über einen verstärkten Dialog mit Spielern, Trainern, Vereinsverantwortlichen und den Schiedsrichtern möglich gewesen. Die Unparteiischen gehörten in das gleiche Boot und sie dürften nicht in einer Nebenabteilung fungieren. Um statutarisch auf Uefa-Niveau konform zu sein, gelte es nicht mehr, dass die Schiedsrichter zwei eigene Kandidaten als CAF-Mitglieder bestimmen (derzeit: François Mangen und Luc Nober). Dieses Reglement kenne die Uefa nicht an und laut dem FLF-Präsidenten gelte es, Lösungen zu finden. Charles Schaack ging kurz auf das laut ihm unnötige Trauerspiel eines Ex-Schiedsrichters ein – ein Thema, das er nach dem Kongress als beendet ansah. Erfreut zeigte sich Schaack über das von Wirtschaftsprüfern abgelegte Audit des CAF-Ausschusses, ein Gutachten, das sich finanziell seitens der Uefa sehr positiv auswirke. Er bestätigte, den CAF-Vorstand satzungsgemäß auf Verlangen des europäischen Dachverbands neu zu ordnen.

Mehr denn je sei es ihm wichtig, die sechs Ara-Lager in ihrer Basisarbeit zu stärken, da hier das Zusammengehörigkeitsgefühl gefördert werde. Trotz neu ausgebildeter Spielleiter fehle es weiterhin an rund 200 Kandidaten. An Strafen kommen 20 000 Euro für die betroffenen Clubs zusammen, die Versäumnisse im Abstellen von Spielleitern aufzuweisen haben. So stehen bei insgesamt 108 Vereinen deren 21 ohne Referee da.

Auf internationaler Ebene fällt auf, dass mit Alain Hamer (Altersgrenze) sowie Luc Wilmes (letzterer ab 31. Dezember) zwei Fifa-Schiedsrichter im internationalen Bereich ausgeschieden sind bzw. ausscheiden werden. Wilmes stellt seinen Platz einem jüngeren Kandidaten zur Verfügung und bleibt künftig bei nationalen Begegnungen aktiv. Hamer ist indes mit dem Schiedsrichterwesen weiterhin fest verbunden und hat erste Beobachtungen der Spielleiter für den einheimischen Verband getätigt. Weitere Beobachtungen sollen demnächst im Ausland folgen, und so wird der angesehene frühere Elite-Unparteiische sich mit neuen Herausforderungen befassen.

Als neue Fifa-Schiedsrichter hat der einheimische Fußballverband Laurent Kopriwa, Serge Parage und Chris Reisch vorgeschlagen. Sven Bindels, der das Amt bereits innehat, steht vor einer neuen Amtszeit. Von den vier Auserwählten erwartet sich die FLF mindestens drei Nominierungen. Geehrt wurden für 200 Spiele: Nadia Bouchnafa, Ben Bremer, Massimo Daniele, Claudio De Carolis, Pedro Faria, Alain Fernandes, Roland Flenghi, Alex Gillander, Léo Klein, Davis Mateus, Dino Pinto, Anne Ries und Marc Vandenhoeke; für 150 Spiele erster Klasse: Christian Holtgen; für 500 Spiele: Tania Morais, Laurent Kopriwa, Antonio Pascucci und Carlos Tavares; für 1 000 Spiele: Antonio Michelini und Georges Tonnar; für 2 000 Spiele: Michel Bertemes und Jean-Pierre Schockmel; für 3 000 Spiele: André Urbing und für das 50. Jubiläum: Robert Moes.(AB)