„Enfants de l’espoir“ seit 20 Jahren in Kolumbien tätig

Die Erfolgsgeschichte von „Enfants de l’espoir“ begann vor mehr als 20 Jahren, als Francine Lippert im November 1987 als Krankenschwester für Ärzte ohne Grenzen nach Bogotá in Kolumbien ging, um in verschiedenen Armenvierteln paramedizinische Projekte zu initiieren. Francine Lippert stellte vor Ort fest, dass die schlechte Gesundheit ein großes Problem für die äußerst armen Familien darstellt und es eine Reihe anderer Faktoren gibt, die für die Zukunft der Familien wichtig sei.

Erstens müssen die Kinder die Möglichkeit erhalten, zur Schule zu gehen, und zweitens müssen die Kleinkinder tagsüber betreut werden, damit ihre Mütter einer Arbeit nachgehen können.

Viele Freunde und Familien aus Luxemburg unterstützten Francine Lippert mit einer monatlichen Spende von damals 500 Franken. Heute gibt es in Luxemburg immer noch 150 Patenfamilien, die direkte Hilfe bei kolumbianischen Familien leisten. 1989 wurden die sogenannten Tagesmütter ins Leben gerufen. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass, um dauerhaft helfen zu können, eine ONG gegründet werden müsse, was im November 1991 mit „Enfants de l’espoir“ geschah. Francine Lippert ist auch Gründerin von „Niños de la Esperanza“ in Kolumbien, das Pendant zu Luxemburg mit kolumbianischem Recht.

Es entstand in Eigenregie mit den Leuten vor Ort in einem Armenviertel im Süden von Bogotá eine attraktive Schule, die in mehreren Phasen realisiert wurde, die auch für den weiterführenden Unterricht dient. Die Schule ist heute noch Treffpunkt für kulturelle, sportliche und andere Aktivitäten. Spezifisch für die Frauen der Armenviertel wurden kreative Werkstätten geschaffen. Es wurde eine weitere Schule mit Ludothek gebaut und die Wasserversorgung für einige Dörfer erneuert. Größtes Projekt der Vereinigung ist aber das von „El Hatillo“, 130 Kilometer von Bogotá entfernt, wo in einer Schulfarm Biobauern ausgebildet werden, was es den Einheimischen ermöglicht, ein selbstständiges Leben zu führen.

Zum Anlass der Jubiläumsfeierlichkeiten bedankte sich Eugène Schauss, Vorsitzender von „Enfants de l’espoir“, bei allen, die die Vereinigung seit über 20 Jahren finanziell und moralisch unterstützen, ansonsten das Projekt nicht von so langer Dauer gewesen sei. Besonders erfreut zeigte sich Eugène Schauss darüber, dass die Projekte langfristig ausgelegt werden konnten, damit eine dauerhafte Verbesserung der Lage möglich wurde. Ausbildung benötige einen langen Atem. Einen langen Atem habe auch Missio Niederkorn, die „Enfants de l’espoir“ seit Bestehen unterstützt. Gut aufgehoben sei die ONG in der Gemeinde Petingen.

Für Bürgermeister Pierre Mellina ist es eine besondere Ehre, diese ONG als einzige ihrer Art im Landes beherbergen zu können. Als Gastredner war Erny Gillen eingeladen worden, der von der Entwicklungshilfe zur Entwicklungszusammenarbeit referierte. Musikalisch umrahmt wurde die Geburtstagsfeier durch das Saxophon-Quartett der Petinger Musikschule unter der Leitung von Paul Origer. In einer Festschrift sind 20 Jahre Entwicklungshilfe in Kolumbien zusammengefasst, wo „Enfants de l’espoir“ ausschließlich sein Arbeitsfeld hat. (c.g.f.)