Mark Wallenwein heißt der alte und neue Sieger der Rallye de Luxembourg. Der deutsche Skoda-Fabia-S2000-Pilot gewann gestern in Bettborn überlegen den vierten Lauf zur Luxemburger Rallyemeisterschaft sowie auch zur Deutschen Rallyemeisterschaft (DRM).
Gemeinsam mit seinem Co-Piloten Stefan Kopczik gelang es somit dem 26-Jährigen, seinen Vorjahrssieg an selber Stelle zu wiederholen. Das Podium komplettierten etwas unerwartet das französische Talent Quentin Gilbert und der Belgier Caren Burton (beide Citroën DS3). Gleich von Beginn an der, nicht nur aufgrund der hohen Außentemperaturen, sehr anspruchsvollen 15 Wertungsprüfungen über 163 km (Gesamtlänge 378 km), zeigte der amtierende deutsche Meister, dass der Weg zum Erfolg nur über ihn führen würde.
Wohl ließ sich Ruben Zeltner im spektakulären Porsche 911 GT3 auch drei Bestzeiten notieren. Doch ein Reifenschaden brachte ihn früh ins Hintertreffen. Zeltner konnte zwar noch am Samstagabend wieder bis auf Platz zwei nach vorne fahren, ein Schaden an der Hinterachse drei Wertungsprüfungen vor Ende sorgte gestern dann allerdings für das definitive Aus. M. Wallenwein zeigte seinerseits von Beginn an eine fehlerfreie Leistung und wurde auch von jeglichen Problemen verschont. „Alles lief perfekt. Es war natürlich ziemlich heiß, aber wir hatten keine Probleme. Auf den letzten Wertungsprüfungen konnten wir dann etwas langsamer machen“, so der glückliche Sieger, dessen älterer Bruder Sandro Wallenwein auf einem Subaru Impreza R4 übrigens auf Platz vier ins Ziel kam.
Luxemburger Debakel in Wertungsprüfung 14
Bis zwei Wertungsprüfungen vor Ende sah es so aus, als könnten sich Steve Zimmer/Steve Lanners bei der Luxemburg-Premiere ihres BMW M3 E46 als bestes einheimisches Team klassieren. Auf Gesamtplatz sechs liegend riss eine defekte Hinterachse das Duo aus seinen Erfolgsträumen. Doch auch die direkt dahinter liegenden Claude Streicher/Christine Bellantuono (Mitsubishi Lancer Evo9) und Patrick Gengler/Katia Gengler (Mitsubishi Lancer EvoX) mussten ihre Einsatzgeräte auf dieser fatalen vorletzten Wertungsprüfung in Nagem stehenlassen.
Auch für Bruno Thiry (B) und seinen Luxemburger Co-Piloten Johny Blom, bis dahin auf Rang drei klassiert, kam hier das Aus. Etwas unerwartet fiel somit Ronny Foxius und seinem Co Luc Arend die Ehre zu, sich nach fehler- und problemloser Fahrt, und bei der ersten Rallye mit dem neuen Citroën DS3 überhaupt, als bestes Luxemburger Team auf Gesamtrang fünf zu klassieren. „Es ist schade, dass die anderen ausgefallen sind. Sonst wären wir nicht so weit vorne, aber das gehört nun einmal dazu. Wir hatten keine Probleme und auch die Hitze machte mir nichts aus. Aber es war eine lange Rallye“, zog Foxius ein positives Fazit. Mehr als zufriedene Gesichter gab es auch im Lager von Bob Kellen/Nathalie Hoffmann, welche sich mit ihrem Ford Escort Gr4 als zweitbestes einheimisches Team klassierten. „Das hat Spaß gemacht. Zumal wir mit unserem Auto älterer Bauart die Zeiten der Konkurrenten mit ihren modernen Wagen fuhren konnten“, frohlockte Kellen.
In keiner guten Erinnerung dürfte die Rallye für Hugo Arellano bleiben. Bereits auf den ersten Kilometern der ersten Wertungsprüfung am Samstag flog Arellano ziemlich heftig ab und beschädigte den ihm extra von M-Sport zur Verfügung gestellten Ford Fiesta R200, ein Einzelstück, sehr stark. Es bleibt zu hoffen, dass er bei dieser Aktion nur das Auto weggeschmissen hat und nicht seine weiteren Karrierechancen.
Insgesamt blieb die Rallye von schlimmen Unfällen verschont. Lediglich beim sogenannten Shakedown (eine Art freies Training vor der eigentlichen Rallye) am 19. Juli gab es zwei Unfälle, wobei eine Pilotin und zwei Co-Pilotinnen zwecks Untersuchung per Helikopter ins Krankenhaus gebracht wurden.
Sämtliche Betroffenen wohnten der Rallye am Sonntag übrigens wieder bei.
VON JEAN-MARIE RESCH / (FOTOS: FONS SCHNEIDER)