Im Laufe der vergangenen Jahre ist das Interesse am Bioweinbau europaweit gestiegen. Allein in Rheinland-Pfalz (D) haben sich die biologisch sowie biologisch-dynamisch bewirtschafteten Rebflächen fast vervierfacht. Die größten Flächen befinden sich in Italien, Spanien und Frankreich. Aber auch in Luxemburg wollen mehrere Winzer auf biologischen Weinbau umstellen – ein Grund für das Remicher Weinbauinstitut und das Institut für biologische Landwirtschaft und Agrarkultur, eine Beratungsstelle für biologischen Weinbau auf die Beine zu stellen.
Im Gegensatz zur biologischen Landwirtschaft hat sich der Bioweinbau hierzulande nur langsam entwickelt. Wie Serge Fischer vom Weinbauinstitut (IVV) im Rahmen einer Pressekonferenz betont, sei man noch in den Jahren 1999 und 2000 davon ausgegangen, dass eine biologische Bewirtschaftung der Rebflächen an der Mosel aufgrund diverser Gegebenheiten nicht möglich sei. Erst nach einigen Wagnissen sei die Zahl der Betriebe, die auf Bioweinbau umstellten, langsam gestiegen.
Als wichtigste Gründe für eine Umstellung auf biologischen und biologisch-dynamischen Weinbau gelten die große Qualitätsverbesserung, der Verzicht auf eine Großzahl önologischer Hilfsmittel sowie die Erweiterung des Betrachtungshorizonts im Hinblick auf Boden- und Pflanzenleben.
Der erste Betrieb, der vollständig auf die biologische Bewirtschaftung umstellte, waren die Caves Sünnen aus Remerschen. „Als wir mit dem biologischen Weinbau begannen, konnten wir auf praktisch keine Erfahrungswerte zurückgreifen“, so Yves Sünnen. Für den Winzer habe es damals „learning by doing“ geheißen. Mitterweile wurden aus einem Winzerbetrieb acht mit einer Rebfläche von 25 Hektar. Weitere Weinberge, wie unter anderem der „Laaserbann“ bei Wasserbillig, sollen folgen.
Auch im IVV wurden 2001 erste Versuche auf einer kleinen Parzelle gemacht. Des Weiteren befasst sich Versuchsingenieur Roby Mannes derzeit mit einem Projekt betreffend die biologische Hubschrauberspritzung in schwer zugänglichen Hanglagen. Um außerdem die Beratung für die Winzer zu gewährleisten, müsse man auf Erfahrung zurückgreifen, betont Serge Fischer. Auf Vorschlag von Raymond Aendekerk, Direktor des Instituts für biologische Landwirtschaft und Agrarkultur Luxemburg (Ibla), habe man deshalb die Beratungsstelle für biologischen Weinbau in Luxemburg (mit Sitz im IVV in Remich) auf die Beine gestellt. Die Koordinierung der Beratung wird das Weinbauinstitut, das offiziell der Beratungsstandort für den Luxemburger Weinbau ist, übernehmen.
Ab Mittwoch, dem 1. Februar, wird die Halbtagesstelle mit Georg Meissner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsanstalt für Obst- und Weinbau und der Fachhochsule in Geisenheim (D), besetzt. Finanziert wird der Posten mit 80 Prozent vom Landwirtschaftsministerium. Die restliche Summe wird über die Mitgliedsbeiträge der Bio-Winzer bei bio-Label und Demeter finanziert.
Unbekannt ist Meissner an der Luxemburger Mosel allerdings nicht. Immerhin hat er hierzulande bereits einige Bio-Weinbaubetriebe beraten sowie ein Seminar und Weinbergsbegehungen mitgestaltet. „Mein Ziel ist es, die Beratung und den Austausch unter den Winzern selbst, also in Gruppen, zu ermöglichen, so dass eine gewisse Gruppendynamik entsteht. Ich will dabei die nötigen Impulse geben“, betont Meissner. Hierzu zähle das Zusammensetzen von Arbeitsgruppen, die Organisation von Treffen, Vorträgen, Seminaren und die Besichtigung der Weinberge. So soll die Umstellung zu einem gemeinsamen Entwicklungsprozess werden. Daneben gehört auch die einzelbetriebliche Beratung zum Aufgabenbereich des künftigen Bio-Weinbauberaters.
Aber: „Ich sehe mich nicht als Missionar“, betont Georg Meissner. Aufgrund des großen Interesses am Bio-Weinbau müsse er auch nicht an Türen klopfen, um die Winzer zu überzeugen. Vielmehr gehe es darum, sie bei der Umstellung zu unterstützen.
Während Anja Staudenmeyer, Präsidentin der Ibla, durch die Einstellung eines Beraters von einer Bereicherung in Bezug auf die Forschungsarbeit des Instituts spricht, hebt Yves Sünnen die dadurch bedingte Erleichterung und eine wichtige Hilfe und Stütze für die Winzer hervor.
(Text: Nadine Schartz / Foto Gerry Huberty)
Weitere Informationen sind erhältlich bei der Ibla (Telefon: 26 15 23-88, Internet: www.ibla.lu) und dem IVV (Telefon: 23 612-1, Internet: www.ivv.public.lu).
Im Gegensatz zur biologischen Landwirtschaft hat sich der Bioweinbau hierzulande nur langsam entwickelt. Wie Serge Fischer vom Weinbauinstitut (IVV) im Rahmen einer Pressekonferenz betont, sei man noch in den Jahren 1999 und 2000 davon ausgegangen, dass eine biologische Bewirtschaftung der Rebflächen an der Mosel aufgrund diverser Gegebenheiten nicht möglich sei. Erst nach einigen Wagnissen sei die Zahl der Betriebe, die auf Bioweinbau umstellten, langsam gestiegen.
Als wichtigste Gründe für eine Umstellung auf biologischen und biologisch-dynamischen Weinbau gelten die große Qualitätsverbesserung, der Verzicht auf eine Großzahl önologischer Hilfsmittel sowie die Erweiterung des Betrachtungshorizonts im Hinblick auf Boden- und Pflanzenleben.
Der erste Betrieb, der vollständig auf die biologische Bewirtschaftung umstellte, waren die Caves Sünnen aus Remerschen. „Als wir mit dem biologischen Weinbau begannen, konnten wir auf praktisch keine Erfahrungswerte zurückgreifen“, so Yves Sünnen. Für den Winzer habe es damals „learning by doing“ geheißen. Mitterweile wurden aus einem Winzerbetrieb acht mit einer Rebfläche von 25 Hektar. Weitere Weinberge, wie unter anderem der „Laaserbann“ bei Wasserbillig, sollen folgen.
Auch im IVV wurden 2001 erste Versuche auf einer kleinen Parzelle gemacht. Des Weiteren befasst sich Versuchsingenieur Roby Mannes derzeit mit einem Projekt betreffend die biologische Hubschrauberspritzung in schwer zugänglichen Hanglagen. Um außerdem die Beratung für die Winzer zu gewährleisten, müsse man auf Erfahrung zurückgreifen, betont Serge Fischer. Auf Vorschlag von Raymond Aendekerk, Direktor des Instituts für biologische Landwirtschaft und Agrarkultur Luxemburg (Ibla), habe man deshalb die Beratungsstelle für biologischen Weinbau in Luxemburg (mit Sitz im IVV in Remich) auf die Beine gestellt. Die Koordinierung der Beratung wird das Weinbauinstitut, das offiziell der Beratungsstandort für den Luxemburger Weinbau ist, übernehmen.
Ab Mittwoch, dem 1. Februar, wird die Halbtagesstelle mit Georg Meissner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsanstalt für Obst- und Weinbau und der Fachhochsule in Geisenheim (D), besetzt. Finanziert wird der Posten mit 80 Prozent vom Landwirtschaftsministerium. Die restliche Summe wird über die Mitgliedsbeiträge der Bio-Winzer bei bio-Label und Demeter finanziert.
Unbekannt ist Meissner an der Luxemburger Mosel allerdings nicht. Immerhin hat er hierzulande bereits einige Bio-Weinbaubetriebe beraten sowie ein Seminar und Weinbergsbegehungen mitgestaltet. „Mein Ziel ist es, die Beratung und den Austausch unter den Winzern selbst, also in Gruppen, zu ermöglichen, so dass eine gewisse Gruppendynamik entsteht. Ich will dabei die nötigen Impulse geben“, betont Meissner. Hierzu zähle das Zusammensetzen von Arbeitsgruppen, die Organisation von Treffen, Vorträgen, Seminaren und die Besichtigung der Weinberge. So soll die Umstellung zu einem gemeinsamen Entwicklungsprozess werden. Daneben gehört auch die einzelbetriebliche Beratung zum Aufgabenbereich des künftigen Bio-Weinbauberaters.
Aber: „Ich sehe mich nicht als Missionar“, betont Georg Meissner. Aufgrund des großen Interesses am Bio-Weinbau müsse er auch nicht an Türen klopfen, um die Winzer zu überzeugen. Vielmehr gehe es darum, sie bei der Umstellung zu unterstützen.
Während Anja Staudenmeyer, Präsidentin der Ibla, durch die Einstellung eines Beraters von einer Bereicherung in Bezug auf die Forschungsarbeit des Instituts spricht, hebt Yves Sünnen die dadurch bedingte Erleichterung und eine wichtige Hilfe und Stütze für die Winzer hervor.
(Text: Nadine Schartz / Foto Gerry Huberty)
Weitere Informationen sind erhältlich bei der Ibla (Telefon: 26 15 23-88, Internet: www.ibla.lu) und dem IVV (Telefon: 23 612-1, Internet: www.ivv.public.lu).